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ENSIFERUM - Victory Songs
Label: Spinefarm Records |
Output Nummer Drei stellt angeblich doch immer den Scheideweg für eine Band dar; entweder in Richtung Erfolg oder Versenkung. Im Falle der Finnen von ENSIFERUM stand der Weg in Richtung Erfolg schon von Anfang an fest und so präsentiert man sich auch auf „Victory Songs“ gewohnt stark und auch mit einigen Neuerungen. Frontmann Petri Lindroos (NORTHER), seit der „Dragonheads“ MCD fest im Lineup integriert, konnte sich hier zum ersten Mal auf einem vollständigen Album beweisen und so hört man doch seine Einflüsse von NORTHER teilweise etwas heraus, was dem Album aber sehr gut zu Gesicht steht. Auch die cleanen Vocals von Markus Toivonen, welche auf der MCD noch etwas unsicher rüberkamen, sind jetzt druckvoll und wissen voll zu überzeugen. Etwas mehr in den Vordergrund rückt auf dieser Veröffentlichung auch das Keyboard von Meiju Enho, was sicherlich die größte Neuerung darstellt, gibt sie den Songs doch teilweise richtige Opulenz, ohne jedoch irgendwie zu dick aufzutragen oder sich gar zu sehr in den Vordergrund zu drängen.
Als mächtiges Intro eröffnet „Ad Victoriam” das Album mit getragenen Keyboards, um dann in das gleich nach vorne losstartende „Blood is the price of glory“ überzugehen. Treibend wird der Song nach vorne gepeitscht und dies immer mit dem richtigen Gespür für Melodie und einem gewissen Kampfesgesang. Bereits hier zeigt man die Marschrichtung auf dem Album an, auf welchem die durchschnittliche Songdauer jenseits der fünf Minuten liegt. Weiter geht es mit dem „Deathbringer from the sky”, welcher im Gitarrenriffing den gewissen NORTHER-Touch vermittelt und durch die ENSIFERUM-typischen Chöre glänzt. Man kann also bereits hier ohne weiteres sagen, dass der Weggang des ehemaligen Frontkreischers Jari Mäenpää (WINTERSUN) keine qualitativen Einbußen hinterlassen hat und die Band eher wieder durch Frische und Kampfesgeist überzeugt. „Ahti” ist dann wieder eine richtige Livenummer, die wahrlich Spaß macht und durch die Mischung aus treibenden Gitarren, Keyboards und Chören zum Schunkeln einlädt. Es folgt die erste Singleauskopplung „One more magic potion” die in ähnlichem Fahrwasser schwimmt und so richtig zum Bangen und Feiern animiert. Eines der absoluten Highlights liefert man mit „Wanderer” ab, einer richtigen Mischung aus balladesken Keyboards und BATHORY-Gitarrenriffs verpackt im ENSIFERUM-Gewand. Hier kommt ausschließlich cleaner Gesang zum Einsatz und drückt dem Song dadurch auch seinen gewissen Stempel auf, ebenso wie das markante Gitarrensolo. „Raised by the sword” zieht das Tempo dann wieder ordentlich an und das Album zieht einen immer mehr in seinen Bann, was sich auch beim folgenden „The new dawn“ nicht ändert. Abgeschlossen wird das Album vom über zehnminütigen „Victory Song”, welcher thematisch den Beginn wieder aufgreift und anfangs wie ein überlanges Instrumental wirkt, da der Gesang erst nach rund einem Drittel einsetzt. Der Song ist aber in erster Linie durch große Melodien und das Geschick, auch einen so langen Track nicht fad werden zu lassen, geprägt. Hier wird auf eine gewisse Art und Weise Resümee gezogen und alles Können, alle Trademarks nochmals in einen Song gepackt.
Nach diesen 50 Minuten kann man nur noch volle Punktezahl sagen, da das Album auf voller Linie zu überzeugen weiß und nur einen weiteren Schritt im Siegeszug ENSIFERUMs darstellt. Wer die Gelegenheit hat die Band auf einem der Sommerfestivals zu sehen, sollte diese unbedingt nutzen, da hier eine Menge Spaß gesichert ist und die Band live noch einen Tick besser rüberkommt als auf CD.
www.ensiferum.com
Beitrag vom 08.05.2007 Zurück
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