Die karge Landschaft und die Totenschädel am Cover lassen schon auf ein flächendeckendes Bombardement schließen, und ein derartiges fabrizieren die vier Herren aus Bayern mit ihrer zweiten Langrille auch.

Passend zu den Songtiteln bescheren uns unsere Nachbarn während der knapp 40 Minuten einen abwechslungsreichen Kriegsschauplatz, der von schweren MG-Salven bis hin zu zurückhaltenden Verhandlungsgesprächen alles bietet. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack, der die gesamte Bandbreite der Truppe bestens zur Schau stellt. Doch auch wohldosierte Rhythmus- und Taktwechsel werden ins Spiel eingeflochten, wobei das Hauptaugenmerk immer auf geradlinigem Todesblei gelegt wird und man zu keiner Zeit in progressive Fingerübungen abdriftet. Zwischen all der nötigen Härte und den wohltuenden Growls von Shouter Roland Wagner bleibt auch immer noch ein wenig Platz für ein paar niederwalzende Parts der Marke BOLT THROWER, wobei man bei allem Respekt ans Original noch nicht wirklich heranreicht.

Da die Band schon seit mittlerweile 10 Jahren besteht kann man nicht mehr unbedingt von einer Talentprobe sprechen, doch „Realm Of The Forgotten“ stellt mir Sicherheit ein gutes und ausgewogenes Death Metal-Album dar. Wer auf dosierte Härte mit einer Portion Melodie und technischen Einschüben steht, sollte somit nicht achtlos an diesem Teil vorbeigehen.