Das Cover in Kombination mit dem Namen der Plattenfirma ließ mich zwar intuitiv sofort auf eine Black oder Pagan Metal-Band aus südlichen Landen schließen, tatsächlich jedoch kommen AEVERON aus Deutschland und haben sich dem melodischen Death Metal verschrieben. Nach dem ersten Demo „Aeveron“ und dem Albumdebüt „Construality“ wurde Ende 2005 die vorliegende EP aufgenommen, allerdings erst vor kurzem veröffentlicht. In der Zwischenzeit konnte man noch den Metalius Bandcontest für sich entscheiden und 79 konkurrierende Bands auf die Plätze verweisen.

Das Intro „Far Beyond The Horizon” eröffnet die Scheibe mit ruhigen, Soundtrack-ähnlichen Klängen bevor man beim zweiten Song „The Stranger“ mit sehr schwedisch klingendem Melodic Death loslegt. Obschon auch ein Keyboard zum Einsatz kommt, führt dies zu keiner Verwässerung des Sounds, sondern sorgt für atmosphärische Dichte. Sänger Thomas agiert äußerst variabel, Death Metal Grunts treffen auf Black Metal-mäßiges Gekreische und auch den cleanen Gesang beherrscht der Mann perfekt. Ein ums andere Mal schwirrten mir beim Anhören die Schweden EMBRACING im Kopf herum, die gesanglich ebensolchen Abwechslungsreichtum bieten und auch musikalisch in etwa vergleichbar sind. Lediglich beim letzten Stück „ For All Eternity“ klingt es dann eher nach SUIDAKRA, was ja auch nicht die schlechteste Referenz ist.

Tja, nicht umsonst konnten die Burschen den Bandcontest für sich entscheiden. AEVERON sind tolle Musiker und haben ein gutes Händchen, eingängige und melodische Metalsongs zu schreiben. Zwar fehlt bei wirklich kritischer Betrachtung auf „The Ancient Realm“ noch ein wenig die Eigenständigkeit, doch daraus kann man meiner Meinung nach einer so jungen Band wohl kaum einen Strick drehen. Ich gehe stark davon aus, dass man von der Truppe noch einiges hören wird, bis dahin sei „The Ancient Realm“ allen Interessierten empfohlen.