Wenn ich im Zusammenhang von „ Icons of Evil“, dem neuesten Gewaltausbruch der amerikanischen Extrem-Death-Helden VITAL REMAINS, von einem „Hammer vor dem Herrn“ rede, habe ich den Nagel doppelt auf den Kopf getroffen, denn derselbe treibt Jesus Christus die Nägel ein, „666“-verbrämt und von einer Baphomet-beringten Faust geführt, UND zerstört dem devoten Fan die Trommelfelle in nie gekannter Erbarmungslosigkeit. Alles klar? Das genial-kitschige Cover erklärt das eine…

… der musikalische Inhalt der Tonkonserve das andere: Was die VITAL REMAINS 2007 einzimmern, darf sich getrost das Schildchen „nicht mehr menschlich“ umhängen und glänzt als eine Art Super-Hybrid, zusammengesetzt aus dem schnellsten und präzisesten, was Bands wie KRISIUN, REBAELLIUN, ANGEL CORPSE, NILE oder MORBID ANGEL zu bieten haben.

Der atemberaubende Speed (ist das jetzt wirklich ein neuer Rekord, oder rattert’s doch nur wegen der Spitzenproduktion so unglaublich? Jedenfalls elitäres Niveau!) beraubt die zehn Tracks von „Icons of Evil“ aber keineswegs einer gewissen Eingängigkeit, denn Tony Lazaro und Dave Suzuki (der auch die Drums einspielte) schrecken vor klaren Gitarrenmelodien nicht zurück, ganz im Gegenteil! – es wird sogar super-pathetisch, und das Blast-Erdbeben fügt sich zu einer apokalyptischen Hymne, zu der selbstverständlich niemand geringerer als Obermotz Glen Benton (in Ritterrüstung) röhrt.

Tja, supersatanischer Superkitsch, bis dorthinaus aufgetunt und bizarr. So was können nur Leute, die Gitarren in Pentagramform (!) spielen. Aber ganz ernsthaft: So viel Abwechslungsreichtum bei so einem Geprügel: ganz, ganz dicker Respekt; das muss jetzt erst Mal jemand übertreffen!