Ich sollte mir öfter ohne große Erwartungen in eine Band zu setzen meine Promos vornehmen. MOKER aus Belgien veranlassten mich nämlich anhand ihres eher unspektakulären Covers und der Stilbezeichnung „Brutal Deathcore“ dazu, die CD ganz unten in meinen CD-Stapel zu legen. Das war ein großer Fehler, wie sich rasch herausstellen sollte, denn „Translating The Pain“ hat wirklich jede Menge zu bieten.

Schon beim Intro werden gute Riffs, Doublebass-Salven und groovende Parts serviert, die einem die Vorfreude auf den richtigen Startschuss mit dem nach vorne preschenden „Manic Existence“ nur noch erhöhen. Dieser Vorschlaghammer mit Weichkopfgarantie hämmert jedoch nicht nur im Stakkatotakt, sondern maximiert seine Schläge durch geschickte Tempovariationen, eingängige Gitarrenarbeit und die schon im Intro erwähnten groovenden Einschübe. Ad De Wachter hinter dem Mikro growlt und schreit sich seine Seele aus dem Leib, während Wouter Sels hinter den Drums das Gaspedal zeitweise gehörig durchtritt. Über das Ziel wird dabei jedoch nie hinausgeschossen, dafür sorgt Angelo Manntestätter an der Gitarre, der allemal für ein griffiges Riff zu haben ist und damit einem unkontrollierten Krachgewitter entgegenwirkt. Wem das hier beschriebene zusagt, der sollte sich somit sofort von seinem Hinterteil erheben und sich das neue Werk von MOKER ordern, denn in dieser qualitativ hohen Tonart geht es die restlichen Stücke über weiter. „Translating The Pain“ sprüht nur so vor Energie und wird euch und besonders eurem Kopf eine äußerst unruhige Zeit bescheren.