Hört man von einer melodischen Powermetalband aus Finnland, hat man sofort einen bestimmten Sound im Ohr: SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS, THUNDERSTONE und wie die Brüder alle heissen. Ich hätte EXCALION nach dem ersten Durchlauf aber eher als schwedische Band eingestuft, da ihr Sound nicht ganz so steril daherkommt, wie man das sonst von den übrigen Tausendseeländern gewohnt ist. Die Begeisterung und Spielfreude ist auf „"Waterlines"“ geradezu jederzeit spürbar. Die Finnen schaffen es auf ihrem zweiten Output, den Spirit einer 80er-Jahre-Truppe perfekt in die heutige Zeit zu transportieren und erzeugen so eine begeisternde Metalplatte, wie sie moderner kaum klingen könnte. Verblüffend ist, wie gut sich die Keyboards in den Sound einfügen und keineswegs störend dazwischen funken. Besonders wenn man bedenkt, dass Hauptsongwriter Jarmo Jappe Myllyvitra die Tasten bei EXCALION malträtiert.
Variabel wechseln sich auf „Waterlines“ kraftvolle, schnelle Songs mit langsameren ab. Ein besonderes Lob hat sich Sänger Jarmo Pääkkönnen verdient, der sich angenehmerweise oft in mittleren Tonlagen aufhält, auch einmal rau klingen kann und die Höhen nur dann erklimmt, wenn es sein muss –dann passt es aber auch. Wenn die Hitdichte noch ein wenig verstärkt wird, dann sind EXCALION eigentlich kaum mehr aufzuhalten.

Gasterview von "wor".