Tschechien scheint ein fruchtbarer Boden für extreme Metalacts zu sein. Neben allerlei Grind und Brutalo Death-Bands sprießen auch immer wieder Legionen von Black Metal-Truppen aus der Hölle heraus. SOLFERNUS reihen sich in die letztere Gattung ein und legen uns mit „Hysteria In Coma“ fünf Jahre nach der Bandgründung ihr Debütalbum vor.

Knüppel aus dem Sack war mein erster Gedanke nach den ersten Takten von „Advent Massacra”, das einem eher bombastisch anmutenden Intro der Marke DIMMU BORGIR folgt. Doch versteifen sich die Tschechen nicht nur auf Genossen Bleifuß, sondern werfen zwischendurch immer wieder einige Breaks ein, die dem Ganzen ein wenig Abwechslung verleihen. In weiterer Folge kümmert sich die Gitarrenfraktion um ein gewisses Maß an Melodieführung, wobei Drummer Thomas Corn seinem Arbeitsgerät dennoch keine Verschnaufpause gönnt. Erst bei „Victoria Karisma“ stellt sich ein deutlich gemäßigteres Spiel ein, wobei gesagt werden muss, dass diese getragene und atmosphärische Grundausrichtung SOLFERNUS gut zu Gesicht steht. Musikalisch ähnlich geartet, wenn auch nicht ganz so ruhig ausgefallen, kann sich auch noch der Titeltrack in Szene setzen, wobei mir der hier eingesetzte Sprechgesang nicht unbedingt zusagt. Mit „Dogra’s Empire“ covert man anschließend ein Stück der Landsmänner von ROOT, von denen Big Boss, Ashok und Poison so ganz nebenbei und zufällig als Gastmusiker auf dem Album fungieren, um sich in weiterer Folge noch „The Antichrist“ der Thrashheroen SLAYER vorzunehmen. Kann ich zum ersten Stück mangels Kenntnis nichts sagen, so muss ich der Neuvertonung des Antichristen einen eher mangelhaften Bescheid ausstellen. Dies sollte jedoch der einzig wirkliche Kritikpunkt an einer ansonsten relativ abwechslungsreichen und soliden Scheibe darstellen, die es jedoch schwer haben wird am mehr als gesättigten Markt ihren Weg zu machen.