AMOK - Necrospiritual Deathcore
Label: Planet Satan Revolution
Ich hatte vor einiger Zeit schon mal das Vergnügen eine etwas abgedrehte MCD einer Schweizer Truppe namens AMOK zu reviewen. Voller Vorfreude, dass ich auch dieses Mal wieder Futter von den Eidgenossen in den Händen halte, kam dann aber relativ schnell das böse Erwachen, da es sich hierbei um eine Band aus Norwegen gleichen Namens handelt. Nach einem Blick auf die Besetzungsliste stellte sich jedoch rasch wieder ein breites Grinsen ein. Sänger Necrocum dürfte noch aus seiner Zeit bei ABORYM bekannt sein, Gitarrist Goatpromoter Lava mischt auch bei TAAKE kräftig mit und Basser Iscariah ist nebenbei noch bei WURDULAK und NECROPHAGIA tätig und stand früher bei niemand geringerem als IMMORTAL im Dienst. Wäre dieses Staraufgebot nicht schon genug, so hat man sich mit Hoest (TAAKE), Taipan (ORCUSTUS) und Kybermensch (TRI-FUNCTION MILLIONS) noch zusätzliche Namedropper ins Boot geholt.

So weit so gut. Was nun aber das musikalische angeht, so bleiben AMOK meilenweit hinter den zugegeben hoch gesteckten Erwartungen. Als Inspirationen zählen laut Bandinfo Größen wie AUTOPSY, CARCASS oder BLASPHEMY und wenngleich man auch diese Auflistung irgendwie nachvollziehen kann, so gelingt es der Band mit „Necrospiritual Deathcore“ zu keiner Zeit ihren Idolen das Wasser zu reichen. Soundtechnisch betrachtet trifft man bei Anhängern des frühen 90er-Jahre Todesbleis sicher voll ins Schwarze, denn old-school wird hier groß geschrieben. Neben den Death Metal-Anleihen gibt es jedoch auch jede Menge thrashigen Schwarzmetalls auf die Ohren, die zwischendurch immer wieder mit Auszügen aus diversen Reden und Samples versehen werden. Geschwindigkeitstechnisch hält man sich komischerweise eher zurück und so scheppern die Songs zumeist zwar flott, jedoch keineswegs rasant oder brachial grindig aus den Boxen. Die abschließende „Goatflesh Removal“-Trilogie stellt wohl das qualitativ Beste des Albums zur Schau, da sich hier die experimentelle Ader des Gespanns am Besten zu einem halbwegs stimmigen Ganzen zusammenfügt.

Inhaltlich matt, glänzt die Scheibe zumindest mit einem beachtlichen Aufgebot an Persönlichkeiten. Wer auf blasphemischen old-school-Kram steht, sollte eventuell dennoch ein Ohr riskieren.

www.nekro.info


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Necropsy Cunt
2. Geitehelvete
3. Channelling Black Horns
4. Effective Mass-torture
5. Organ Ejaculator
6. Providentialism
7. Postapokalyptisk Korstog
8. Goatflesh Removal (corpus Christi)
9. Goatflesh Removal (memento Mori)
10. Goatflesh Removal (gloria In Excelsis Deo)
Gesamtspielzeit: 35:38

Juergen
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Beitrag vom 28.03.2007
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