Die 20-jährige Bandgeschichte, auf die diese tschechische Band mittlerweile zurückblicken kann, ist an mir Spurlos vorbeigeschlittert. Gerüchten zufolge soll die musikalische Ausrichtung der früheren Werke jedoch nicht viel mit dem auf dieser Mini gebotenen zu tun haben, weswegen es die Musik alleine nicht sein kann, dass ROOT bislang ein weißer Fleck auf der Metallandkarte für mich waren.

Ich hätte jedoch gut und gerne darauf verzichtet, den ersten Kontakt mit der Band mittels „Casilda“ aufnehmen zu müssen. Als Labelinfo scheint die Stilbezeichnung „Dark Metal“ auf, was erneut unter Beweis stellt, dass man diesen Infoblättern nicht über den Weg trauen darf. Denn das Album wird eigentlich so gut wie keinem der beiden Wörter gerecht. Bei den ersten beiden Coverversionen scheiden sich sicher schon die Geister, denn obwohl man beim Hendrix-Track einen seiner besseren Songs neu vertont hat, will das dunkle Feeling, das diese Truppe ausstrahlen und verkörpern möchte so überhaupt nicht aufkommen, dafür hält man sich zu sehr am Original. Bei „Strawberry Fields Forever“ kommt zur zahmen Vorstellung noch das Manko dazu, dass dieses Stück meiner Ansicht nach ohnehin nicht zu den besten BEATLES-Stücken zählt. Nach dieser eher Mitleidserregenden Eröffnung versucht man etwas an Boden gut zu machen und gibt „Casilda’s Song“ in APOCALYPTICA-Manier mittels einer Celloversion zum Besten. Überragend ist diese Darbietung ebenfalls nicht und in dieselbe Kerbe schlägt leider auch die anschließende Orchester-Version desselben Stückes. Auf „Human“ ertönen dann zum Abschluss sogar noch völlig überraschend Metalklänge, die durch die eher verspielte Schlagseite des Stückes aber ebenfalls kaum etwas mit Dark Metal gemeinsam haben, sondern eher für Technikfreunde interessant sein dürfte. Der immer wieder einsetzende hohe klare Gesang trägt dann noch das seine dazu bei, dass mir ROOT sicher nicht in guter Erinnerung bleiben werden.

Über den Sinn einer derartigen Veröffentlichung die mit zwei Coverversionen, einem Song in drei verschiedenen Gewändern (inklusive dem Video) und einem weiteren Stück aufwartet, kann man ohnehin streiten. Wenn das Material wenigstens gut wäre, spräche noch einiges dafür, in diesem Fall aber, kann man nur jedem, der ein Metalalbum sucht, empfehlen die Finger davon zu lassen.