Ein älteres Foto, welches Joseph Allard, einem allen Anschein nach kanadischen Geigenspieler, zeigt, auf dem Cover, Akkordeonklänge als Einstimmung beim Opener und ein Albumtitel, der mächtig nach Schwarzmetall klingt, finde ich eine gelungene Symbiose, um Lust auf mehr zu machen. Und schon nach wenigen Sekunden der folkloristischen Töne, bläst auch ein, ganz und gar nicht zum Wetter passender, gehörig kalter und rauer Wind aus den Boxen.

Die Marschroute ist damit auch schon klar definiert – grimmiger, kalter und größtenteils schnell gezockter Black Metal, der keinen Gedanken an das jetzt und heute vergeudet, sondern vielmehr in den frühen 90ern zu Hause ist. Die Stücke werden quer durch die Bank von Gitarrenriffs dominiert, die sich durch ihre Wiederholungen hypnotisch ins Hirn brennen und dort festsetzen. Ab und an hätte das kanadische Duo Moribond (alle Instrumente und Gesang) und Athros (Gesang) verstärkt auf Abwechslung setzen können, da sich diese Schiene bis zum Schluss der gut 50 Minuten der CD etwas abnutzt. Mit den zwischenzeitlichen Geigenklängen (ob diese Passagen vom oben genannten Joseph Allard stammen entzieht sich meiner Kenntnis) wird die Szenerie etwas aufgelockert und man verschafft sich einige ruhige Momente, um die ganze angestaute Energie im nächsten Augenblick nur um so heftiger freizulassen. Das wohl größte Plus dieser Veröffentlichung ist die Tatsache, dass zwar alle Songs ähnlich strukturiert sind (simpler, geradliniger aber eingängiger Aufbau, prägnante Gitarrenriffs und hohe Geschwindigkeit), sich aber dennoch nicht wie ein Einheitsbrei anhören, sondern sehr wohl voneinander abheben. Gemeinsam mit den teils kranken keifenden Vocals ergibt „Métal Noir Québécois“ ein mehr als ansprechendes Debüt einer viel versprechenden Band.

Wem einfache Songstrukturen und erhöhtes Tempo im 90er Jahre Sound kein Gräuel sind, sollte FORTERESSE somit unbedingt eine Chance geben.