ARS MORIENDI - Journey To Your Agony
Label: Noise Head Records
Jetzt ist er endlich da, der lang erwartete und auch wohl verdiente Plattendeal. Mit Noise Head Records hat somit endlich ein heimisches Label das Potential der mittlerweile stark umstrukturierten Steirer erkannt und wird sich nach diesem Release wohl anstrengen müssen, wenn man die Jungs im heimischen Stall halten will. Denn mit dem aktuellen Silberling legen ARS MORIENDI ihr bislang abwechslungsreichstes und interessantestes Werk vor.

Für die Band ungewohnt klingen schon die ersten Töne des Openers, die man eher bei Twin Peaks, denn bei ARS MORIENDI vermuten würde, um nach gut einer Minute dieser mysteriösen Klänge gleich voll eines auf die Mütze (in leicht amerikanisch angehauchter Manier) zu bekommen. Der gute „Fucking Thrashmetal“ ist natürlich nach wie vor präsent, wobei ich finde, dass dieses Mal die Todesbleielemente und Heavy-Einsprengsel deutlich zugenommen haben. Zudem ist man eindeutig experimentierfreudiger als auf den letzten Werken, wobei man die Death/Thrash-Pfade hier desöfteren links liegen lässt, und genau diese Konstellation macht „Journey To Your Agony“ zu einem kurzweiligen und gelungenen Album. Bei den schnellen und druckvoll vorgetragenen Songs wird aber immer darauf geachtet, genügend Luft zum Verschnaufen zu geben und so findet man immer wieder Tempowechsel, die sich mancherorts in verträumten akustischen Passagen („My Worst Enemy“ oder „Knives“) widerspiegeln, feine Fingerfertigkeiten an der Gitarre („Fears“, „Dark Secrets“, „Retrospect“) oder auch jede Menge an Melodien, die einen dazu einladen den Kopf im Takt schwingen zu lassen. Mit Shouter Michael Wegleitner hat man zudem einen exzellenten Schreihals hinter dem Mikro, der es versteht den Songs den letzten Punch mit auf den Weg zu geben. Zu guter letzt gibt uns dann noch der Gitarrist Heiko Ernstreiter beim nicht angeführten Abschlusssong einen kurzen Einblick in seine Sangeskünste und lässt „Journey To Your Agony“ ruhig und mit etwas Wehmut auf den Lippen ausklingen.

Das „Fucking Thrashmetal“-Korsett ist den Jungs schon bei der letzten EP etwas zu eng geworden, doch mit ihrem neuesten Streich sind sie ihrer ureigenen Eigendefinition endgültig entwachsen. Wobei man hier von Glück sprechen muss, da sie mit ihrem neu eingeschlagenen Weg sicherlich zu den interessantesten Bands aus unserem schönen Land zählen. Alles andere als einen Testlauf dieser CD würdet ihr in einigen Jahren bereuen.

www.ars-moriendi.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Shot You Down
2. Hate And Pain
3. Breathless
4. Worst Enemy
5. Fears
6. Dark Secrets
7. Nothing Will Change
8. Retrospect
9. Knives
10. A Weak Moment
11. Untitled
Gesamtspielzeit: 37:22

Juergen
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Beitrag vom 15.02.2007
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