Was ist das denn?!? Das hat die Welt ja noch nicht gehört. Oder will es nicht wirklich, was uns MNEMIC mit „Passenger“ anbieten. Es ist unterirdisch, in welche Richtung sich diese Band entwickelt hat.
Wer die frühere Scheibe „Mechanical Spin Phenomena“ im Schrank stehen hat, erinnert sich an eine klar strukturierte Band an den Anfängen ihres Könnens. Die Burschen ließen mit ihrem Metalcore-lastigen Sound aufhören, den eingängige Refrains auszeichneten. Seither ist einige Zeit ins Land gestrichen. Von einer wirklichen Weiterentwicklung songtechnisch ist nicht viel zu merken. Die Band hat sich in Richtung FEAR FACTORY bewegt. Das mag ja prinzipiell nichts Schlechtes sein. MNEMIC zeichnet immer noch diese melodiösen Refrains aus, die Spaß machen. Aber nur diese. In den Strophen rotzt sich der Sänger alles von der Seele und erinnerte an Corey Taylor von SLIPKNOT. Gut, diese Band setzt auf eine ähnliche Mixtur aus Brachialität und Harmonie, doch MNEMIC haben nicht das Händchen, ihren Songs eine klare Struktur zu geben. Das Songwriting hat auf „Passenger“ Lücken. Es ist gewiss unkonventionell was hier abgeht. Der Hörer fühlt sich aber allein gelassen. Er braucht ein Minimum an Geradlinigkeit. MNEMIC haben zwar gute Ansätze in den Harmonien, da kommen ihnen die Synthieklänge zu Hilfe, die treibenden Gitarren und Double Bass-Attacken untermalend, aber in die Tempi so zu wechseln und die Strophen als einzeln zusammengewürfelte Fragmente zu präsentieren, übersteigert das Akzeptable. Das macht selbst noch den größten Adrenalin-Junkie nervös. Schade eigentlich. Diese Band hat eindeutig Potenzial eine ganz große Combo zu sein. Dazu muss aber das Songwriting stimmen. Das tut es auf „Passenger“ nicht.