VERMIN - A Nihilistic Swarm
Label: Eigenproduktion
"Progressiv-brutaler Death Metal" schimpft man sich heute schon bald einmal gern, denn ohne jene präfigierten Adjektive schafft man es oftmals gar nicht mehr, Interesse zu wecken - doch ab und an täuscht eine gute Schublade auch nicht über löchrige Socken hinweg: VERMIN machen es sich nach eigenen Worten gern in jener Lade gemütlich, nennen neben MORBID ANGEL auch CRYPTOPSY, MESHUGGAH und DILLINGER ESCAPE PLAN als Bezugspunkte. Doch - so meine ich - sollte man etwas kürzer treten, bei seinen Leisten bleiben und jene auch mit Stolze präsentieren - denn: Auch wenn das holländische Quartett durchaus technisches Raffinesse zelebriert und Feinheiten huldigt, so wäre es in meinen Augen doch leidlich vermessen, sich in derart große Schuhe zu stecken.
Vielmehr lässt "The Bleeding" ab und an durchblicken, öfters rotiert zu sein, auch DERANGED dürften neuerdings nicht allzu weit von VERMIN entfernt ihre Fingerspiele üben, und vielleicht auch hat man Erik Rutan des öfteren gebannt auf die Finger geschaut: "A nihilistic swarm" wäre - wenn ein gutes Jahrzehnt früher auf den Markt gekommen - wohl in einem Atemzug zu oben genannter Langrille der Kannibalen und beispielsweise MORBID ANGELs "Covenant" zu nennen; Ein hervorragendes Wechselspiel aus den von "Bleeding" bestens bekannten Frickelparts sowie drückendem, aber dennoch nicht sinnlos polternden Blastbeat, welcher zwar weit hinter DISAVOWED und Co. zurückbleibt, dafür sein punktgenaues Ziel zu keinem Zeitpunkte verfehlt.
VERMIN haben ihren Stil nach einer Existenz von vier Jahren und zweier Demos ("Alea Iacta Est" sowie "Solypsis") als Arbeitsgrundlage gefunden - und auch, wenn man sich in der Eigendefinition zu übermäßig auf die Schulter klopft: Das Endprodukt spricht für sich, auch eine gewisse Geradlinigkeit, ein Auffrischen alter Glanztaten hat seine Werte, und mit "A nihilistic swarm" ist auf jeden Fall eine befriedigende Veröffentlichung gelungen. Obwohl eine Hälfte der Rhythmusfraktion vakant ist, schaffen die verblieben Vier, ein durchwachsenes, homogenes, drückendes Ganzes abzuliefern, das sowohl in spiel- als auch vokaltechnischer Hinsicht nur wenige Wünsche offen lässt und definitiv keine Langeweile heraufbeschwört.

www.verminband.nl


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Swarm (intro)
2. The Plqgue
3. Ascend
4. Fuel For The Flames, Conquer
5. The Swallowing Vortex
6. I Am The Dissident
7. Birth
8. A Nihilist
9. Falling Deathwards
10. Eyes Wide Shut
11. Deviate
12. Dislekt
13. Scientific Domination
14. Collapsed Future Visions
15. Clipped Wings
16. Vertigo
Gesamtspielzeit: 48:31

macabre
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Beitrag vom 16.01.2007
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