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SLEEPY TIME GORILLA MUSEUM - Grand Opening And Closing
Label: Equilibre Music |
Wenn's am schönsten ist, dann soll man aufhören, heißt ein bekanntes Sprichwort und SLEEPY TIME GORILLA MUSEUM - bereits der Name spricht cosmogonische Klänge! - trachten mit Inbrunst daran, jener Sache auch gerecht zu werden. Eine Truppe anarchistischer Schergen, Misanthropen und Tierfreunde - so heißt es - zelebrieren mit archaischer Gewalt ein avantgardistisches Inferno, man fühlt sich in einen morbiden Zirkus hineinversetzt, durch den gelb zähnigen, grell geschminkten Zirkusdirektor begrüßt - und befindet sich bereits mitten im grenzenlosen Exzess der Manege stehend, von bärtigen Damen, Kentauren, Riesen und garstigen Zwerglein einem Kreisel gleich munter in die Irre gestoßen - so und nicht anders lassen sich die zahllosen Durchläufe des neu aufgelegten Debüts der Oaklander beschreiben. Avantgardistisch, progressiv, am Freejazz orientiert, eine noisige Schallwucht - eine Vielzahl an Eindrücken läuft doch nur wieder auf ein nicht definierbares Zentrum hinaus; SLEEPY TIME GORILLA MUSEUM verbinden den Wahn von MESHUGGAH und den (Un)sinn einer ION DISSONANCE zu einem in-Szene-setzen, einem theatralischen Experiment, welches in den Werken Ionescos wohl eine literarische Umsetzung gefunden hätte; Wo FANTOMAS zwischen Manie noch einen roten Faden aufblitzen lassen, da dreht jenes Quintett rund um Mastermind Nils Frykdahl den Spieß, die Phonetik, das Weltbild um, präsentiert sich am Kopfe stehend und durch Borromeo Colmis Korridore wandernd. Unzweifelhaft zieht jener akustische Exzess den Hörer in den Bann, weiß, zu fesseln - verkrampft und entkrampft zugleich, ein Konstrukt aus Kontrasten als Pendel zwischen Disharmonie und Quertönen, das ist kein musikalischer Dadaismus mehr, so etwas fällt wahrlich in den noch sehr leeren und unerforschten Kosmos des akustischen Diskordianismus. Anna Blume, Preisfrage - deine grünen Haare sind rot, welche Farbe hat der Vogel?
www.sleepytimegorillamuseum.com
Beitrag vom 07.01.2007 Zurück
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