THRUDVANGAR - Ahnenthron (Re-Release)
Label: Einheit Produktionen
Mit einer netten Wiederveröffentlichung ihres einst selbst produzierten Debütalbums beschenkt THRUDVANGAR, passend zum Start des Julfestes, die heidnische Gemeinde. Allen Schwertkampf- und Kampfeslieder singenden Klischeevorgaben zum Trotz startet man mit einem akustisch melodischen Intro in den Silberling, bevor es beim ersten Song „Der Drachen und der Runenstein“ geschwindigkeitsmäßig gleich recht flott zur Sache geht. Es gelingt der Band hier gleich einen ersten Höhepunkt zu setzen, da die Songstrukturierung dank der gelungenen Tempowechsel alles andere als von schlechten Eltern ist, die gitarrenorientierte metallische Grundausrichtung mit gelegentlichen Keyboardeinschüben gut ins Blut übergeht und die rauen Vocals gut zur Gesamtstimmung passen. Leider ändert sich das Bild jedoch schon im darauf folgenden „Jul“ ein wenig, denn dem Stück haftet durch den erhöhten Einsatz des Keyboards eine irgendwie eigenartige, zu fröhlich wirkende Stimmung an. Klar passt das zwar irgendwie zur textlichen Ausrichtung, die grob gesagt vom Feiern und Trinken handelt, doch finde ich persönlich diesen Ausritt ein wenig deplaziert. In einer ähnlichen Tonart, zumindest was die Keyboardeinsätze angeht, gibt sich dann der Titeltrack die Ehre. Hier kommen zum ersten Mal auch schwarzmetallische Einflüsse zum Tragen, die dem Spiel der Truppe gut zu Gesicht stehen. Deutlich gelassener schickt man anschließend „Heilige Flamme“ ins Rennen, und irgendwie habe ich bei diesem Song ein Wikingerschiff vor Augen, das gerade aus seinem Heimathafen ausläuft, und einerseits die wehmütigen Blicke der Daheimgebliebenen auf sich zieht und andererseits das Brennen in den Augen der Mannschaft in sich trägt, die gerade am Weg ist, um reiche Beute zu machen. Nun erklingen Fanfaren und verkünden lautstark den nächsten Höhepunkt des Albums - „Piraten des Nordens“. Schneidige Black Metal-Riffs, ein leicht aggressiver Unterton und das beinahe gänzliche Ausklinken der Keyboards lassen die kriegerische Natur gut zur Geltung kommen. Posaunen lösen die Fanfaren ab und ein Mix aus getragenen Midtempo-Passagen und flotteren Intermezzi geben einen von stetem Wechsel geprägten Schlachtrhythmus akustisch wieder. Dieses Wechselspiel tritt gegen Ende der Scheibe öfters in den Vordergrund, wobei dank des fesselnden Stimmungsaufbaues jedoch nie Langeweile aufkommt.

Abgesehen vom teilweise übertrieben eingesetzten Keyboard, den für meinen Geschmack zu leise abgemischten Drums und dem noch ausbaufähigen klaren Gesang, gibt es beim neu aufgelegten Debüt nicht viel zu bemängeln. Begebt euch also in euer Langschiff, nehmt Kurs auch euren Plattenhändler und überzeugt euch selbst von den Vorzügen der Band.

www.thrudvangar.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Die Drachen Und Der Runenstein
3. Jul
4. Ahnenthron
5. Heilige Flamme
6. Piraten Des Nordens
7. Kampf Des Lebens
8. Thingfrieden
9. Departure In The Night
10. Einherjer
11. Thrudvangar (Instrumental)
12. Piraten Des Nordens (Multimedia)
Gesamtspielzeit: 53:04

Juergen
Weitere Beiträge von Juergen

Weitere Beiträge über THRUDVANGAR

CD-Bewertung
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 1
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 07.12.2006
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: