DER BLUTHARSCH - Live In Copenhagen
Label: Wkn
Es ist noch nicht lange her, da hat mein Kollege Mike das letzte Album der heimischen Neofolk-Aushängeschilder „When Did Wonderland End“ rezensiert und war voll des Lobes über das Werk. Die hier zu besprechende Scheibe ist mein erster Kontakt mit der Band und soll Gerüchten zufolge angeblich zugleich die letzte Veröffentlichung der Band darstellen.

DER BLUTHARSCH verzichten anscheinend aus Prinzip auf Songbezeichnungen, weswegen es sich für mich als Frischling auf diesem Gebiet äußerst schwer bis unmöglich darstellt, eingefleischten Fans verständlich zu machen, welche Tracks sich hier wieder finden. Den Reigen eröffnet auf jeden Fall ein spaciges Intro, das mich ein wenig an ORIBITAL erinnert und im letzten Drittel des Songs in einen folkloristisch/schamanisch anmutenden Tanz übergeht. „In The Cold November Night“ könnte das Stück heißen und die Band legt damit zumindest einen guten Einstand hin. Akustikgitarren läuten „Many Enemies Bring Much Honour“ (???) ein und ein schaurig schönes Gefühl läuft mir den Rücken hinunter. Das Quintett schafft es tatsächlich eine schaurig schöne mit Melancholie und Atmosphäre behaftete Stimmung über die Boxen zu transportieren, die einem bei geschlossenen Augen in einen mit Vollmond beleuchteten Wald mit dazugehörigem Lagerfeuer und einigen Bieren versetzt. Die anfänglich noch deutlich hervorstechenden Neofolkelemente treten im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund und werden von rockigen Klängen und Industrialsoundcollagen übertönt. „Time Is The Enemy“ (???) lässt mit seinen an einen Dudelsack erinnernden Passagen sogar kurz Richtung Highlands schielen und vermittelt das Gefühl, dass dieses Konzert zu einer großen geselligen Party ausgeartet sein muss. Einzig die etwas leise ausgefallenen Publikumsreaktionen zwischen den einzelnen Liedern lassen daran Zweifel aufkommen, wobei ich eher der Meinung bin, dass diese bewusst zurückhaltend eingespielt wurden. Im letzten Abschnitt der CD kommen die Gitarren verstärkt zum Zuge, wobei die hier aufkommenden Rückkoppelungen, seien sie nun bewusst herbeigeführt oder nicht, streckenweise den Hörgenuss vermindern.

Meinetwegen hätten man die Rock- und Industrialeinflüsse sogar noch ein wenig zurücknehmen können, da ich finde, dass die Band gerade bei den ruhiger gehaltenen Parts ihre ganze Qualität ans Licht bringt. Die Bewertung bleibt dieses Mal aus, da ich keinerlei Anhaltspunkte zu den regulären Studioalben habe, sage aber nur so viel, dass mich DER BLUTHARSCH gerade in den ersten beiden Drittel der CD stark beeindruckt haben.

www.derblutharsch.com

Keine Bewertung

Tracklist:
1. Untitled 1
2. Untitled 2
3. Untitled 3
4. Untitled 4
5. Untitled 5
6. Untitled 6
7. Untitled 7
8. Untitled 8
9. Untitled 9
10. Untitled 10
11. Untitled 11
12. Untitled 12
Gesamtspielzeit: 51:56

Juergen
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Beitrag vom 07.12.2006
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