TO/DIE/FOR - Wounds Wide Open
Label: Spinefarm Records
TO/DIE/FOR sind ein Phänomen in der finnischen Musiklandschaft. Von den einen gehasst, von den anderen geliebt. Ein Sänger, der keineswegs der beste ist und Livequalitäten, die bei Zeiten das Prädikat Grausam verdient hätten. Nichtsdestotrotz veröffentlicht man mit „Wounds Wide Open“ das immerhin schon fünfte Studioalbum und kann auf eine große Fangemeinde, weit über den Globus verstreut blicken. Nun zu „Wounds Wide Open“…

Nach dem gefühlvollen Start mit dem, von Klavier und Sprechgesang geprägten Intro „Sorrow” startet der Song „Wicked Circle”, bei dem gleich einige Sachen auffallen. Erstens nervige Keyboards, treibender Sound und der nach wie vor gewöhnungsbedürftige Gesang von Frontmann Jarno "Jape" Perätalo, wobei der Gesang am Album noch recht erträglich ist. „Guilt Ridden State“ ist eine typische T/D/F Nummer, an der es an sich nichts zu bemängeln gibt. Musikalisch überzeugt der Song auf ganzer Länge, vom Gesang mal abgesehen. Das Gitarrenduo Antza Talala und Joonas Kato zeigt hier, dass es Einiges auf Lager hat und glänzt hier richtig. Als Manko bleibt der Refrain, der schon mal Anleihen an den Produzenten trägt.
Spätestens aber nach Song Nummer Vier, „Like Never Before“ betitelt, kann man durchaus sagen, dass Peter Tägtgren dem Album durchaus seinen Stempel aufgedrückt hat. Das soll jetzt nicht heißen, dass sich die Band aus Kouvola jetzt großartig verändert hat, doch fallen im Sound doch durchaus immer wieder Kleinigkeiten auf, wie zum Beispiel in der Arrangierung der Refrains, in welchen doch Parallelen zu den bisherigen Tägtgren-Veröffentlichungen zu erkennen sind. Ob dies nun Zufall oder das gewisse Quäntchen Einfluss eines Produzenten war sei dahingestellt, zumal dem Album ein richtig druckvoller Sound verpasst wurde.
„Under a Velvet Sky“ ist dann durchaus wieder eine Bandhymne; solider, melodischer Goth Rock mit ausgeprägtem Refrain. Hier spielt man seine Stärken aus und auch das Gitarrenduo zeigt wieder auf. Akustisch startet man „Scar Diary“, um dann mit den Keys eine sanfte Brise Discoflair einzuhauchen. Ein Song, der durchaus den „neuen“ T/D/F-Sound widerspiegelt, sofern man bei diversen kleinen Neuerungen von Neu sprechen kann…
Mit „The Quiet Room” schlägt man dann etwas ruhigere Töne an und hiermit legt man einen Song vor, in dem auch Jape zu überzeugen weiß. Wenn in einem Song wie hier alles stimmt, kann man durchaus seine Stärken voll ausspielen und Kritiker eines Besseren belehren. Wohl das Meisterstück auf diesem Album, welches auch besonders aufgrund des Songaufbaues Größe zeigt. Dieser Track wird einer der TO/DIE/FOR-Klassiker werden.
In „Liguid Lies” besticht vor allem die weibliche Unterstützung im Refrain, die nicht unbedingt typisch eingesetzt wurde. Hier hat man sich in der Arrangierung doch einige Gedanken gemacht und zeigt, dass man in einer gewissen Art und Weise erwachsen geworden ist und den eigenen Sound diesmal doch für einige Neuerungen öffnete.
In fast schon alter T/D/F-Tradition schafft es wieder ein Coversong auf das Album und diesmal versucht man sich an OZZY OSBOURNE’s „(I Just) Want You“. Hier kann man getrost ein PAIN lässt grüßen stehen lassen, abgesehen davon eine interessante Version des Songs, der wieder offen legt, dass die etwas tieferen Gesangspassagen definitiv besser funktionieren. „Sorrow Remains“ schließt dann den Kreis. Wieder ein für die Band typischer Song, an dem vielleicht noch die Art des Keyboardeinsatzes in der Anfangsphase etwas Besonderes ist. Des Weiteren kann man hier abermals auf weibliche Gesangsunterstützung bauen, wenngleich diese recht dezent ausfällt.

Ein durchaus gelungenes Album, das hier wieder einmal angeliefert wird, doch meiner Meinung zieht man im Vergleich mit Bands wie ENTWINE definitiv den Kürzeren, in Sachen Bühnenperformance allemal. Doch zeigt man mit diesem Album, sich nicht vor Neuerungen zu Schrecken und genau diese machen dieses Album aus und besonders für „The Quiet Room“ gibt es einen Punktezuwachs!

www.todieforlove.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro - Sorrow
2. Wicked Circle
3. Guilt Ridden State
4. Like Never Before
5. Under A Velvet Sky
6. Scar Diary
7. New Heaven
8. The Quiet Room
9. Liquid Lies
10. (i Just) Want You
11. Sorrow Remains
Gesamtspielzeit: 41:03

Harald
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Beitrag vom 04.12.2006
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