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ETERNAL TEARS OF SORROW - Before The Bleeding Sun
Label: Spinefarm Records |
Nach rund fünfjähriger Schaffenspause kehren ETOS auf die musikalische Bühne zurück. Nach der Meldung der Rückkehr dachte ich mir, was kann man von „Before The Bleeding Sun” erwarten!? Soviel sei zu Beginn gleich gesagt: die Band ist wiedererstarkt und liefert ein mehr als ordentliches Album ab, welches durchwegs zu überzeugen weiß, aber an das Überwerk „Chaotic Beauty“ nicht ganz heranreicht.
Nun aber zum Werk selbst. Das Album umfasst neun Tracks uns startet mit “Sweet Lilith of My Dreams”, welches einem gleich ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag. Vom Härtegrad schließt das Album wieder an „Chaotic Beauty“ an und ist mit einem druckvollen Sound versehen. Was ebenfalls gleich auffällt ist die Tatsache, dass noch mehr in die Keyboardkiste gelangt wird, was aber wohl Geschmackssache sein dürfte. Teilweise fügt es sich gut ins Soundgebilde ein, teilweise ist es doch schon einen Tick zuviel, wie beim folgenden „Another Me“, welches durch die Keys zu Beginn etwas an NIGHTWISH erinnert und dem Song so etwas die Unverwechselbarkeit nimmt, wenngleich die Gitarrenfraktion ihr bestes tut um dies wieder auszumerzen und das eine oder andere Killerriff aus dem Hut zaubert. Das erste ETOS typische Highlight bekommt man mit „Red Dawn Rising“ zu Gehör. Der fünfminütige Midtemposong glänzt durch Melodie, wechselnd cleanen sowie Kreischgesang und auch eine Frauenstimme findet sich im Song wieder. Und alles in einem treibenden und kraftvollen Sound, wie zu bester Zeit; hier spielt man einfach wieder alle Stärken gekonnt aus und dies sind unter anderem diese Hymnen. In ähnlichem Tempo startet „Upon the Moors“, in welchem jedoch immer wieder das Tempo kräftig angezogen wird und einmal mehr drängt sich der Gedanke auf: Ja sie sind zurück!
Das Zwischenspiel „Sakura No Rei“ startet ruhig und ist durch Sprechgesang und sphärische Keyboards geprägt, welche sich auch im folgenden „Sinister Rain“ fortsetzen. Abermals bringt weiblicher Gesang gewisse Abwechslung in den Song, hier schon fast musicalhaft arrangiert. Insgesamt bildet der Song einen guten Kontrast zu den restlichen Songs, zeigt er doch die vorhandene Bandbreite auf. Eher konventionell geht es mit „Lost Rune of Thunder“ weiter, der abermals ein für die Band recht typischer Song ist. Auf hohem Niveau, ohne jedoch mit besonderen Auffälligkeiten aufwarten zu können. In „Tar Still Flows“ treten dann wieder NIGHTWISH-lastige Keyboards auf, das Tempo wird wieder angezogen und die Drums poltern wieder los. Ein etwas rauerer Song, der durchaus seine Reize zu versprühen weiß; besonders tritt hier wieder die Gitarrenfraktion in den Vordergrund.
Den Abschluss bildet das knapp neunminütige „Angelheart, Ravenheart (Act I: Before the Bleeding Sun)“, welches mitunter eines der absoluten Highlights des Albums darstellt. Eine Hymne, in der man gekonnt dem Keyboard die Melodieführung überlässt, ohne es aufdringlich wirken zu lassen. Gesanglich fällt dieser Song gemäßigter aus und wartet mit einem hervorragenden cleanen Chor auf. Lediglich im Mittelteil bleibt Platz für härteren Gesang, der in den übrigen Phasen aber auch nicht wirklich abgeht.
Grandioses Comeback nach dieser Zeit, welches auf noch mehrere Alben dieser Qualität hoffen lässt!
eternaltears.info
Beitrag vom 04.12.2006 Zurück
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