Durch die großteils deutschen Songtitel drängt sich sofort die Assoziation auf, dass STIELAS STORHETT aus dem deutschsprachigen Raum stammt. Jedoch weit gefehlt, denn das Ein Mann-Black Metal-Projekt um Damien T.G. ist in Rusland, genauer Murmansk beheimatet. Mit „Vandrer…“ erscheint als allererste Veröffentlichung gleich ein Album, Demoveröffentlichungen sparte sich der gute Damien gleich ganz. Da kann er meiner Meinung nach von Glück reden, denn ohne Demo kriegen normalerweise fast nur noch Nebenprojekte von Szenegrößen einen Plattenvertrag.

Der Winter in Murmansk muss wirklich eiskalt sein, war mein erster Gedanke beim Anhören von „Vandrer…“. Damien T.G. versteht es sehr gut, diese Kälte musikalisch einzufangen, so dass sich der geneigte Hörer wie mitten in einem Schneesturm in Sibirien fühlt. Maßgeblich beteiligt daran ist sicher der höhenlastige Gitarrensound, wie man ihn von manchen Norwegercombos gewohnt war/ist. Ich würde einmal sagen, dass die Bandinfo die Stilbeschreibung mit Misanthropic Northern Black Metal ganz gut auf den Punkt gebracht hat. Die Eigenkompositionen klingen durchwegs ausgereift und überzeugend, ohne allerdings wirklich innovativ zu sein. Doch vermutlich war Innovation ohnehin nicht das Ziel des Musikers. Neben acht eigenen Stücken gibt es auch zwei Coverversionen zu hören, mit „Unholy Black Metal“ wurde ein Stück von DARKTHRONE ausgewählt und mit „Erblicket Die Töchter Des Firmaments“ gibt es ein Stück von BURZUM zu hören. Sicher, gerade diese beiden Bands zu covern zeugt auch nicht gerade von Originalität, jedoch gelangen STIELAS STORHETT die Covers sehr gut, wobei man sehr nahe an den jeweiligen Originalen blieb.

Unterm Strich bleibt ein gutklassiges Album, das zwar keine neuen Akzente im Black Metal setzt, jedoch den Hass und die Kälte, welche für diese Musikrichtung so typisch sind, sehr gut rüberbringt. Wie bei Northern Silence üblich, gibt es auch von dieser Veröffentlichung zusätzlich zur normalen Version ein auf 200 Einheiten limitiertes Digipack.