Mit „A Retrospective…“ erscheint eine Zusammenstellung über das Schaffen der 2002 zu Grabe getragenen Band EMPYRIUM. Natürlich ist bei solchen Zusammenstellungen ein gewisses Misstrauen angebracht, dienen sie doch oft genug nur dem Zweck, ohne viel Aufwand schnell einmal ein bisschen Geld zu scheffeln. Das möchte ich „A Retrospective…“ nicht unterstellen, erscheint das Teil doch im aufwendigen Digipack mit Goldprägung inklusive einem sechzigseitigen Beiheft mit ausführlicher Bandbiografie.

Musikalisch wird ein Überblick über die vier Alben von EMPYRIUM geboten, wobei das noch etwas stärker Black Metal-lastige Debütalbum „A Wintersunset…“ mit zwei Songs vertreten ist. „The Franconian Woods In Winter’s Silence“ ist dabei sogar in einer gänzlich neu eingespielten Version zu hören. Auch vom folgenden Album „Songs Of Moors & Mysty Fields" gibt es zwei Songs zu hören, während jeweils drei Stücke von den beiden folgenden, Folk-lastigeren Alben „Where A Night The Wood Grouse Plays” und „Weiland“ stammen. Abgesehen vom neu eingespielten Song des Debüts sind alle Stücke in remasterter Form zu hören. Zum Abschluss gibt es mit „Der Weiher“ und „Am Wolkensteig“ als besonderes Schmankerl noch zwei unveröffentlichte neue Stücke zu hören, was die Zusammenstellung auch für Besitzer aller EMPYRIUM-Alben interessant macht. Die beiden neuen Lieder tendieren auch stark in die Folk-Richtung und sind in etwa mit dem Songmaterial von „Weiland“ vergleichbar. Alle Songs sind in chronologischer Abfolge angeordnet, so dass man sich ein schönes Bild vom musikalischen Wandel machen kann, den EMPYRIUM von Album zu Album vollzogen.

„A Retrospective…“ ist alles andere als eine lieblos zusammengestellte Best Of CD, sondern vielmehr ein Vermächtnis einer wahrhaft innovativen Band, die sich mit lediglich vier Alben einen Namen in der Szene gemacht hat. Der Gesamtüberblick über das musikalische Schaffen der Gruppe macht das Album für jene interessant, die EMPYRIUM bislang noch nicht kannten, die ausführliche Biographie im Beiheft und die beiden unveröffentlichten Stücke sollten wohl auch den Die Hard-EMPYRIUM-Fans als Kaufanreiz dienen.