CHAOSFEAR - Ont Step Behind Anger
Label: Corrosive Musik
Aus Südamerika, und wie in diesem speziellen Fall aus Brasilien, kommen doch immer wieder interessante Thrash Metal-Combos, die mit ihrem eigenen Flair zwar mächtig auf old-school machen, deswegen aber dennoch keineswegs altbacken klingen. Seit 1999 (bis zum Jahre 2002 noch unter dem Namen SICK MIND) versorgt das Trio nun schon den Underground mit ihren Demos und nun scheint die Zeit reif zu sein, um den ersten Longplayer unter das Volk zu bringen.

Handwerklich brauchen sich die Herren auch nicht wirklich zu verstecken, wenngleich man auf „One Step Behind Anger“ erwartungsgemäß auch nicht all zu viele technische Schmankerl suchen bzw. erwarten sollte. Vielmehr geht das Material gleich in die Vollen, wovon man sich in Form der beiden ersten Stücke auch gleich bestens überzeugen kann. Stumpfes Geprügel ohne Rücksicht auf Verluste lautet aber nicht das Motto der Brasilianer, denn bevor man sich in eintönigem Vollgas verheddert, gibt es immer wieder kurze Temporeduktionen, die mit dem einen oder anderen Riff geschmückt sind, um danach wieder voll eins auf die Mütze geben zu können. Gewisse Ähnlichkeiten zu den großen Landsmännern SEPULTURA (wohlgemerkt zu ihren frühen Werken) sind teilweise nicht ganz von der Hand zu weisen, doch sind CHAOSFEAR meilenweit davon entfernt die genannten Kollegen in irgendeiner Form zu kopieren. Auch wenn die ersten Songs schon recht gut ins Blut übergehen, entfaltet das Trio erst zur Mitte der CD mit den beiden äußerst hörenswerten Stücken „Driven By Hate“ und „Denied Rights“ vollends seine Qualitäten. Hier wird aus dem Vollen geschöpft und zwei Mal eine mehr als überdurchschnittliche Leistung geboten. Stakkatoriffs, variable Tempogestaltung ohne dabei den Fluss des Liedes zu zerstören, eingängige Melodien ohne den Aggressionslevel zu beschneiden sowie Doublebassattacken ergeben eine herrliche Mischung, bei der man es kaum unterlassen kann seine Birne im Takt zu schwingen. Die restlichen Songs schlagen dann eher wieder in die Kerbe der ersten Stücke, ohne dies jetzt abwertend zu meinen.

Auch wenn der Sound nicht 100%-ig optimal ausgefallen ist, passt er doch recht gut zur dargebotenen Mucke und sollte deswegen nur minimal den Hörgenuss mindern. Thrash-Maniacs mit Hang zu Mittelamerika sollten hier somit definitiv mal ein Ohr riskieren.

www.chaosfear.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hard Time For The Wrong Man
2. Incongruous Possession
3. One Step Behind Anger
4. Driven By Hate
5. Denied Rights
6. Minds Tempation
7. Dust Structure
8. Detestation Inc.
Gesamtspielzeit: 40:59

Juergen
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Beitrag vom 23.11.2006
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