KAOS KREW - Devour
Label: Toprecords
Hier könnte die Geschichte einer großen Band beginnen. KAOS KREW aus Finnland bringen dieser Tage mit „Devour“ ihr Debüt über die Ladentische und könnten damit den Knaller in Sachen Industrial/Metal/Rock bringen.
Lässt der Starter „Trust Me” Industrialmetal der Marke AND OCEANS meets DEATHSTARS erahnen, so hat man hier nur in gewisser Weise recht. Der Opener und auch Song Nummer zwei „Inflamed” tendieren genau in diese Richtung, doch man zeigt auch schon hier, dass man sich keinen Regeln hingibt und sich nicht scheut, rockige Gitarrenleads in die Songs einzuflechten.
Spätestens mit dem Titelsong „Devour“ zeigt man sich völlig „open minded“ und wildert auch in Gothrock Gefilden. Mich würde es wundern, wenn dieser Song nicht demnächst die Tanzflächen füllt. Hier trifft Metalgefrickel auf cleane Vocals und Loops. Was sich vielleicht etwas eigenartig anhört funktioniert hier allerdings und die Einflüsse aus Hardrock und progressiven Passagen ziehen sich auch weiter durch das Album.
„Fat Chance“ setzt dann noch eins drauf und hier duellieren sich Metalsolis mit elektronischen Beats und gelegentlichen Sprechgesangpassagen. Mit „Belly Dancer“ folgt dann ein Instrumental, das einmal mehr die Stärken der Musiker widerspiegelt. Generell ist auf diesem Album der Gesang in den Hintergrund gerückt und so fehlt dieser auf den instrumentalen Tracks auch nicht wirklich, da bei KAOS KREW der Gesang nicht als vordergründiges Instrument, sondern vielmehr als Stilmittel verwendet wird und eben nicht in allen Tracks zwingend benötigt wird.
In „Greed“ zeigt man wieder große Gitarrenarrangements auf, welche eine wahre Freude anzuhören sind. Dem gegenüber steht mit „Electrified“ dann wieder ein tanzbares Instrumental, welches für Musikliebhaber einen absoluten Traum darstellt. In diesem Song passiert einfach soviel, ohne aber überladen zu wirken, aber immer neu und ungezwungen. Mit „Pain“ ist dann ein weiteres Stück vom 95er Promo „Under Destruction“ enthalten, welches diesmal aber mit Gesang versehen wurde.
Den absoluten Geniestreich stellt für mich dann aber der Endtrack „Nuttertools“ dar, der einfach nur durch dieses geniale Gitarrenlead lebt. Hier schlägt einfach das Herz eines jeden Gitarristen etwas höher, und die Kombination mit elektronischen Beats setzt dem ganzen die Krone auf.
Als Resümee bleibt mir hier nur zu sagen, dass KAOS KREW mit „Devour“ richtig überraschen. Ein erfrischend unkompliziertes Album, das die Grenzen von bisher dagewesenem sprengt und frischen Wind in die Industrial Ecke bringt.

www.kaoskrewmusic.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Trust Me
2. Inflamed
3. Devour
4. Coffin Nails
5. Fat Chance
6. Belly Dancer
7. Greed
8. Electrified
9. Pain
10. A Visit At Belmonte
11. Nuttertools
Gesamtspielzeit: 40:59

Harald
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Beitrag vom 08.11.2006
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