In jener aus dem südwestspanischen Girona stammenden Formation mit dem sonderbaren Namen vereinigt sich - um eine Rezension zur Abwechslung einmal gleich auf den Punkt zu bringen - ein hoher technischer Anspruch mit südländischem Flair und damit direkt verbundenem immensem Wiedererkennungswert: BAALPHEGOR als Symbiose von MORBID ANGEL (speziell in der Phase zu "Covenant" und "Domination"), VILE und insbesondere CRYPTOPSY zu benennen, hat somit durchaus seine Berechtigung: Während insbesondere von Letzgenannten der musikalische Anspruch gezogen wird, tendiert man auf der anderen Seite doch in eine "kundenfreundlichere" (und auch tempomäßig gemächlichere) Umsetzung, welche nicht selten an jene Ergüsse denken lässt, die da auf die Namen "Domination", "God of Emptiness" oder auch "Rapture" hören.
Bekannte - und weitgehend hochgeschätzte - Kost wird jedoch im Hause BAALPHEGOR mit jenem Funken Eigenständigkeit untermalt, welcher eine weitere, intensivere Auseinandersetzung durchaus lohnend macht. Zwar reduziert sich der südländische Flair, mit welchem die Band angepriesen wird, weitgehend auf einige wenige Softjazz- und Flamencoparts im instrumentellen abschließenden Titelstück, jedoch wirken die anspruchsvollen und bei genauerer Betrachtung reichlich vertrackt erscheinenden Stücke ungewohnt flüssig und ansprechend - Dr. Hannibal Lecter würde wohl in Anbetracht jener herrlich mediterranen Kost im hellen Seidenanzug obszön mit der Zunge schnalzen und in freudiger Erwartung auf Paul Krendlers geröstetes Hirn ein Glas Chianti an die Lippen führen.
BAALPHEGOR haben es nicht nötig, nach Aufmerksamkeit zu haschen: Weder übertriebene Geschwindigkeitseruptionen noch Ausbrüche in den Freejazz sind auf "Post Earthquake Age" zu finden, man hat somit - unter anderem auch dank der glasklaren und wuchtigen Eigenproduktion - eine Langrille vorliegen, welche facettenreich dennoch zu keinem Moment anstrengend wirkt und selbst internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht.