Das finnische Duo CAUSE FOR EFFECT liefert mit "2001-2004" einen Überblick über ihr bisheriges Schaffen ab - mit Ecken und Kanten zwar, agiert das Jazz-Fusion-Duo, welches lediglich aus einer Rhythmus-Fraktion besteht, doch etwas eigenwillig - unterm Strich bleibt aber dennoch eine runde Sache über. Man darf attestieren: Sehr mutig und kompromisslos ist das - selbstredend - eigenständige Austoben an den Instrumenten der zwei, denn nicht selten bewegt man sich mehr in den Gefilden des Jazz, Progressive und Fusion-Crossover denn des Grinds, die Bezeichnung Drum 'n Bass bekommt hierbei quasi eine neue - für mich positiver konnotierte - Bedeutung verliehen.
Dilettanten sind hier zweifelsohne nicht am Werk, insbesondere Tumos Basslinien gehören zu den stärksten, die ich bisher vernehmen durfte - auch hinter einem Tony Choy beispielsweise muss er sich nicht verstecken -, als auch Schlagwerker Ari fix und genau wie ein Uhrwerk locker Szenegrößen in die Tasche zu stecken weiß, auch wenn er mehr auf Rhythmik und Takt denn auf Geschwindigkeit setzt. Einzig das etwas eintönig geröchelte Stakkatogebelle ist definitiv und eindeutig grindlastig, passt aber zu dem flotten Gefiedel wie die Faust aufs Auge, erinnert man schlussendlich doch an eine Art progressive, von RAGE AGAINST THE MACHINE zelebrierte Neopolka.
Selbst mit reduzierter Instrumenalisierung wissen die Finnen, vertrackter, facettenreicher zu tönen als so viele andere, klingen progressiv im eigentlichen Sinne des Wortes und geben somit der eigentümlichen, aber grundsätzlich nicht mehr ganz neuen Mischung aus Grindcore und Jazz ein neues Gesicht. Auf heftige, kurze Eruptionen folgen gekonnte, verschachtelte und verspielte Parts, selten das, was man gerade erwartet hätte - und genau darum wird die Band vielen schlichtweg eher auf die Nerven gehen denn gefallen, ein wohl einkalkuliertes Risiko.