Rock 'n' Roll spielen ist eine schöne Sache: Nirgends lässt's sich so schön herumposen wie in diesem dreckigen Metier. Ob DREADFACE nun das eine wegen dem anderen machen oder eher umgekehrt? Egal, denn das Resultat ist stimmig!

Jaulende Gitarre, treibende Rhytmhik, tiafe Phrasen, die jeder promille-selige Desperado aus voller Kehle förmlich mitkrächzen muss: DREADFACES „Bad Boys Company“ versetzt binnen Sekunden in einen rauchigen Saloon voller Whiskey, Poker und Nutten. Robb the Knife (g), Weird Will (dr) und Testy (b, voc) machen ihre jugendgefärdende Sache somit mehr als gut (Respekt auch an den Südtiroler für das halbwegs akzentfreie Englisch ;) ), unterstützt von einer tadellosen Produktion, die die dreckige Stimmung dennoch nicht beeinträchtigt.

Nur schade, dass der Silberling mit nur drei Tracks nicht gerade ausführlich geraten ist. Aber halt – denn das Beste kommt erst noch: Der Titeltrack „Bad Boys Company“ als Videoclip! Hierbei geht's nämlich in die Vollen; DREADFACE rauben die Theke aus, checken die Häschen, saufen und rauchen in dekadenter Pose, machen mächtig Stunk und zocken alle ab – um letztendlich mit Wagenladungen von Frauen am Schoß den triumphalen Porn 'n' Roll-Endsieg zu zelebrieren. Das alles kommt in stylisher Schwarzweiß-Ästhetik daher und ist für eine Underground-Produktion verdammt professionell in Szene gesetzt – Hut ab! Außerdem sehr lustig, bekannte Gesichter im gnadenlos eleganten Look zu sehen – Willi, der Anzug steht dir!