Wenn man sagt, in Israel sei der Teufel los, dann ist das momentan leider ganz besonders wahr. Lobenswerter Weise haben auch dort einige junge Leute besseres zu tun, als sich der allgemeinen Zunahme des Fanatismus auf beiden Seiten zu unterwerfen – und spielen kriegerischen Black Metal, beziehungsweise „Barbarian Mesopotamian Metal“. Allem musikalischen und optischen Kriegskult zum Trotz stellen ARALLU klar, gegen alle drei großen Religionen gleichsam zu sein, und diese als Ursache für den Krieg vor ihrer Haustür und Kriege im Allgemeinen zu betrachten und verachten.

Bei „Mesopotamian Metal“ fallen natürlich sogleich die großen MELECHESH ein, die ja ebenfalls in Jerusalem zusammenfanden, inzwischen aber in Holland leben. Und tatsächlich, die Marschrichtung ist im Prinzip die selbe: Oldschooliger Thrash-Black-Metal, angereichert mit orientalischen Skalen und Percussion-Elementen. Auch wenn die Klasse der genannten Landsleute dabei kaum je auch nur annähernd erreicht wird (was bei der herausragenden Güte MELECHESH's kein großes Wunder ist), weiß das Material zu gefallen – aber die Produktion ist auch für Genreverhältnisse ziemlich schlecht geraten und stellt eine gewisse Barriere dar, die erst überwunden werden muss, bevor man mit ARALLU richtig Freude haben kann. Sei’s drum, Interessierte sollten es riskieren, allein schon, um ein paar normal gebliebene in „IsraHell“ (ARALLU-Wortkreation) zu unterstützen.