LOXODROME - State Of The Union Speech
Label: Innovation Records/huge Music
LOXODROME aus der beschaulichen, im oberösterreichischen Voralpenland gelegenen Marktgemeinde Pettenbach fanden sich erstmals im Sommer 1999 zu gemeinsamen Proben zusammen: Ein paar musikbegeisterte Jugendliche vom Land eben, welche die Wochenenden wohl vornehmlich im alt-ehrwürdigen Szenebeisl "CC" im nahen Eberstalzell verbrachten, und sich langsam, aber sicher nicht mit der Rolle des teilnahmslosen Konsumenten abfinden wollten: Außerdem wirkten bestimmt aber auch die örtlichen Formationen CLEAREOL und INFERNAL, die sich zu dieser Zeit in der heimischen Szene bereits einen Namen gemacht hatten, wohl als zusätzliche Motivationsspritze für die Burschen, ebenfalls eine Band zu gründen.

Viel Wasser ist seither den Almfluss hinuntergeflossen, und sieben Jahre sind ins Land gezogen. LOXODROME sind aber lebendiger denn je: Nach der MCD "Willed" (2001) und dem Debutalbum "Down To Earth" (2004) erschien im Vorjahr vorliegendens Zweitwerk "State Of The Union Speech". Doch LOXODROME brauchen nunmehr ihre Tonträger längst nicht mehr in Eigenregie produzieren und vertreiben, da die Band vor wenigen Wochen einen Vertrag bei Set and Setting Records (Frankreich/UK)bzw. Innovation Records/Huge Music (Deutschland/Schweiz/Österreich) unterzeichnen durfte.

Für langjährige Szenebeobachter ist es immer eine große Freude, hautnah mitzuerleben, welch beachtliche Entwicklungsphasen so manche Formation im Laufe der Jahr durchlaufen. So auch im Falle von LOXODROME, die sich durch kontinuierliches Touren sowie unermüdliches Feilen an ihren spieltechnischen sowie kompositorischen Fähigkeiten von einer anfangs vielleicht von unverbesserlichen Spöttern eher belächelten Kombo zu einem der qualitativ bestechendsten Vertretern ihres Genres in ganz Österreich avancierten.

Und "State Of The Union Speech" weist das Quintett aus dem Almtal jedenfalls als eine musikalisch gereifte Formation aus, deren Sound längst nicht mehr alleine auf Begriff New Metal reduziert werden darf. Denn: LOXODROME haben ihre musikalische Fühler heute in verschiedenste Richtungen ausgestreckt, ohne dabei aber einen fundamentalen Stilbruch zu begehen. Das bedeutet: Das Quintett fischt weiterhin in bewährten Stilgewässern, hat aber ihr Soundspektrum gekonnt um einige Facetten ergänzt: So klingt beispielsweise der Opener "Speechless" überraschend experimentell, und weckt beim Refrain gar so manche Erinnerungen an die Glanztaten der großen SYSTEM OF A DOWN. Allgemein ist zu konstatieren, dass die neuen Songperlen weitaus ausgefeilter, schlüssiger und vor allen Dingen vielschichtiger klingen als beispielsweise das Material des beileibe nicht schlechten Debutwerks "Down To Earth".

Während schon die ersten Nummern zu gefallen wissen, gewinnt das Album ab Song Nummer vier, der phänomenalen Bandhymne "Lxd" oder dem ebenso wunderbaren "Hard As Bone", das mit einen überwältigenden Ohrwurmrefrain aufwartet, noch zusätzlich an Klasse: Zwar bereichern auch die Pettenbacher die Szene nicht um bahnbrechende oder alles umstürzende Innovationen musikalischer Natur, aber das Niveau, auf dem sich LOXODROME mittlerweile eingependelt haben, muss auch erst einmal erreicht werden. Auch beim Stück "Mole", das gerade von auch von den behutsam eingestreuten Samples lebt, laufen LOXODROME wieder zu Bestform auf: In meinen Augen steht ein melodischer Umhang dem Loxodromschen Soundkörper übrigens am besten zu Gesicht, aber freilich nur in Kombination mit den bandtypischen harten Riffs sowie den groovigen Rhythmen.

LOXODROME gelingt der alles andere als einfache Spagat, Melodie und Härte mit viele Liebe zum Detail zu einem exquisiten Soundgebräu zu vereinen, das wiederum ausgezeichnet zu munden versteht.

Ein äußerst empfehlenswertes Stück Musik aus der bewährten Klangschmiede von LOXODROME, das die Gruppe wieder einen gehörigen Schritt nach vorne katapultieren sollte.

www.loxodrome.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Speechless
2. Open Doors
3. Bad Medicine
4. Lxd
5. Hard As Bone
6. Take
7. That`s Me
8. Mole
9. Raise Your Fist
10. State Of The Union Speech
Gesamtspielzeit: 40:02

Hutti
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Beitrag vom 31.07.2006
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