Kaminari durchstreifen auf ihrem Debüt die Welt von Fantasy und Science Fiction. So abgehoben die Geschichten sind, die die Deutschen erzählen, so gewöhnlich ist der Erzählstil. Es wird oldschoolig gehardrockt, mit ruppigen Riffs, zum Luftgitarre spielen animierenden Soli und kraftvollem Gesang. "Eye-Borg" ist ein gutes Beispiel für einen typischen Kaminarisong, hier darf sich der Bass in den Vordergrund spielen und für ordentlichen Groove sorgen. Besser als "Eye-Borg" wird's nicht mehr, allerdings auch nicht viel schlechter. Es gibt zwar keine Qualitätsausreißer nach oben, glücklicherweiße gibt's die ebenso wenig nach unten.

KAMINARI bleiben melodisch, bevorzugen gleichzeitig stets die härtere Gangart. Begünstigt durch die gute Produktion ballert ständig satter Rock durch die Boxen, der auch mal zum Mitgröhlen einlädt. Die obligatorische Ballade gibt's zur Halbzeit: Bei "Halfway To Heaven" werden die Verstärker für 3 1/2 Minuten in die Abstellkammer gepackt. Vertreten werden sie von akustischen Klampfen und Streichern, die den Song leider etwas schmalzig werden lassen. Davon abgesehen gibt's nicht viel Abwechslung auf "Faraday's Daydream".

KAMINARI machen soliden, eingängigen Hardrock. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist alles andere als schlecht, vom Hocker reißt es jedoch nicht unbedingt. Wer für eine Dreiviertelstunde einfach nur abrocken will, ist dennoch mehr als gut bedient, wenn er hier zugreift.