Ich bin zwar der Musikrichtung des Gothic bzw. EBM nicht wirklich abgeneigt, aber was SHIZUKO OVERDRIVE mit „Shizuko“ auf CD gebannt haben, ist nicht gerade so meine Sache. Auch wenn die Band natürlich nicht in diese noch andere Schubladen gelegt werden wollen, da sie Musik machen und Schubladendenken wie so vielen Bands verabscheuen, da ihre Musik grenzüberschreitend sein soll, bleibt mir als typischem Journalist nichts anderes übrig als das zu tun, weil unsere Zunft meist das tut wenn wir mit der Mucke nicht viel anfangen können.
Meiner Meinung nach haben sich hier zwar 4 junge Menschen entschieden etwas Vernünftiges mit ihrer Zeit anzufangen, jedoch hat das Ganze einen faden Beigeschmack. Ein wenig MANSON/Goth was Grundstimmung und Outfit betrifft, ein genretypisches 80ies Cover, in diesem Falle „Self Control“, gar keine schlechte Wahl, denn es entspricht nicht den üblichen Verdächtigen, und ein wenig Metalgeriffe hier und da. Alles zusammen hat jedoch keine Seele und kann, bei mir zumindest, keinerlei Emotionen auslösen.
Vieles klingt eben zu retortenhaft und uninspiriert und zeigt nur geringe Züge von Eigenständigkeit. Klar gab und gibt es genügend Beispiele, welche belegen, dass mit dieser Marschroute genügend Kohle gescheffelt werden kann, aber die haben das dementsprechende Management im Rücken und die benötigte Medienpräsenz um damit ungestraft davonzukommen. Ich werfe SHIZUKO OVERDRIVE keinesfalls reines Kalkül vor, aber mir sagte nur, der ebenfalls als Videotrack auf CD enthaltene Titel samt seinen Remixen, „Messiah“ zu.
Vielleicht haben sie mit ihrem Nachfolger mehr Mut und stellen ihre Eigenständigkeit vermehrt in den Vordergrund ihrer Musik.