Gut, LORDI haben den diesjährigen Songcontest gewonnen, doch darf man als stolzer Metaller bei aller Euphorie nicht vergessen, dass sich WIG WAM bereites 2005 in Kiev mehr als wacker geschlagen haben. Der neunte Platz der Norwegischen Glam Rocker war damals sicher auch ein mehr als beachtliches Ergebnis. Und eben jene Band legt uns nun mit „Wig Wamania“ ihre neueste Zeitreise in die glorreiche Hard Rock-Ära der 80er Jahre vor.

Wer mit besagter Mucke nicht wirklich was anfangen kann, wird die vier Jungs mit den spaßigen Namen Glam, Teeny, Flash und Sporty sicher nicht ins Abendgebet einschließen, denn sie bedienen sich unverblümt aller verfügbaren Klischees, um dem Hard Rock Tribut zu zollen. Angefangen beim wunderbar anzusehenden Cover, das zwar nicht ganz an jene von TWISTED SISTER heranreicht, über die zuckersüß schnulzigen Balladen der Marke „At The End Of The Day“, Gitarrenfrickelei in „The Riddle“, griffigen Rockkrachern wie „Rock My Ride“ und einer unverkennbaren 80er Stimme ist eigentlich alles enthalten, was der sentimentale „Früher-war-alles-besser-Rocker“ zu seinem Glück bräuchte. Bräuchte deshalb, weil die Scheibe nicht auf der ganzen Linie punkten kann, sondern leider auch einige Hänger wie das gänzlich kraftlose und überflüssige „Bygone Zone“ beinhaltet und zudem stellenweise („Gonna Get You Someday“) mächtig bei BON JOVI abgeschrieben wurde. „Breaking All The Rules“ als Schlusstrack überzeugt durch seinen deutlichen Power-Touch und den lustigen Lyrics noch mal und hinterlässt abgerundet gesehen einen positiven Eindruck, der jedoch mit etwas gutem Willen noch besser ausfallen hätte können.