Eine nette Überraschung im positiven Sinn liefern TRISTWOOD mit ihrer zweiten Langrille hier ab. Im gänzlichen Widerspruch zum doch eher Gothiklike-angehauchten Bandnamen präsentiert sich auf den knapp 45 Minuten eine Industrial Death/Blackorgie der allerersten Güte.
Die Drums aus der Konserve sorgen zum einen für einen äußerst mechanischen und somit kalten Unterton, lassen auf der anderen Seite jedoch auch durch die beinahe durchgehend extrem hohe Geschwindigkeit etwas Abwechslung vermissen. Um diesen Missstand auszugleichen gibt man sich dafür bei der restlichen Programmierung, den Samples, dem Synthesizer und auch den Gitarren (ja es werden auch „echte“ Instrumente eingesetzt), äußerst variabel. Gerade letztere erinnern in gewissen Passagen an die Ägyptologen von NILE und bringen dadurch einiges an frischen Wind ins Spiel. Doch auch die anscheinend von DEEP PURPLE ausgeliehene Orgel am Schluss von „Daedae Taengri“ zeigt, dass unsere Landsleute weit über den Tellerrand blicken und auch Mut haben diese Weitsicht einzusetzen.
Für Anhänger von BELPHEGOR, DIE KRUPPS und MINISTRY ist „The Delphic Doctrine“ sicher ein Pflichtalbum und ich bin mir sicher, dass man von dieser Band in Zukunft noch so einiges vernehmen wird.
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6 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Indoctrination 2. The Delphic Doctrine 3. Chronos 4. By The Call Of Seth – Invocation Of The God Of Blood And War 5. Anbeheh 6. Pandaemonic Paradoxon 7. Nemesis – The Cyberstorm 8. Through The Nineth Hall Of Utukku 9. Daedae Taengri 10. Exdoctrination – The Blackest Void (outro) Gesamtspielzeit: 42:18
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Beitrag vom 20.07.2006 Zurück
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