HORRID - Rising From The Hidden Spheres
Label: Xtreem Music
Von einer unheimlich-düsteren Horror-Introduktion eröffnet, dokumentiert das italienische Quartett bereits bei den ersten sägenden Gitarrentönen auf "Rising From The Hidden Spheres", dass der gute, alte Schwedentod noch lange nicht zu den Akten zu legen ist. Während kürzlich auch die deutsche Formation von LAY DOWN ROTTEN verwitterte Grabsteine erzittern ließ und somit verfaulende, madige Leichen aus ihren Gräbern an die schlammige Oberfläche beförderte, so wissen HORRID dort anzuschließen, wo DISMEMBER mit "Like an Everflowing Stream" den Grundstein legten und mit "Indecent & Obscene" gnadenlos-brachialen Nachschlag ablieferten - stilistisch und soundtechnisch fühlt man sich in die frühen Neunziger zurückversetzt, als die Mannen rund um Estby und Blomqvist in den legendären Sunlight Studios jene klassischen Ausnahmeveröffentlichungen einspielten.
Ähnlich wie jene Referenzwerke weiß auch "Rising From The Hidden Spheres" mit Abwechslungsreichtum, Melodie, Eingängigkeit und Kreativität zu überzeugen, schwermütig gräbt man sich - von kürzeren ekstatischen Eruptionen unterbrochen - obig angesprochenen madigem Fleischklumpen - einstmals Mensch - gleich durch schlammig-feuchte Erde, den schaumigen Geifer im Mundwinkel in der fahlen Sonne langsam trocknend, die sehnigen Arme verbissen durch Laub und Gehölz wühlend.
Trotz hervorragender Kritiken zu früheren Veröffentlichungen - weitgehend EPs und Demos - gammelte die Band jedoch bisher im tieferen Underground vor sich hin, auch wenn gerade der letzte Longplayer "Reborn In Sin" via Deadsun Records 2002 nicht einmal wenig Promotion genoss und mit Thomas Skosberg hinter den Reglern sogar quasi auf eine Szeneikone, welche sich unter anderem für KATATONIA und DISMEMBER verantwortlich zeichnete, verweisen konnte. "Rising From The Hidden Spheres" sollte nun doch endlich den Qualitäten der Band gerecht werden können - passend von Anders Kundemark (KONKHRA) im dänischen Starstruck Studio in Szene gesetzt, ist HORRID eine gelungene Hommage an den schwedischen Moder gelungen: Eingängige Melodien, brachiale, mitreißende Rhythmen, aggressives Gehacke, songdienlich gesetzte Breaks und penetrant sägende Gitarren im Einklang mit jener typisch kehligen Stimmlage kopulieren hierauf miteinander zum unausweichlichen Klimax, welcher in einer geballten Ladung schwedischem Moderrotz ausufert.
Während sich das Liebchen über eine an Hammer, Amboss und Steigbügel klebende Ladung Eiweiß wohl mokieren würde, dürften Szenefanatiker von HORRID mehr als angetan sein, urtypischer, klassischer geht’s einfach nicht mehr.



www.horrid.it


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Nothing Lives Forever
2. Rising From The Hidden Spheres
3. From Here To Eternity
4. Come To Me
5. Feeling Hate
6. Redemption And Lies
7. Harmonic Devastation
8. Outro
9. Rising From The Hidden Spheres (clip)
Gesamtspielzeit: 49:36 Exkl. Clip

macabre
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Beitrag vom 26.06.2006
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