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MÖTLEY CRÜE - Carnival Of Sins
Label: Steamhammer |
Zu den wohl ruhmreichsten Vertretern der L.A. Hairspray-Bewegung zählen MÖTLEY CRÜE. Grund genug, nach ein paar Jahren Abstinenz am ehemaligen Erfolg anzuschließen, und ein fettes Comeback auf den großen Bühnen dieser Welt zu zelebrieren. Hits hatte man genug und zumal zumindest Schlagzeuger Tommy Lee beziehungsweise dessen Name nie aus dem medialen Dschungel verschwunden ist – nein vielmehr vor allem in Zusammenhang mit Riesenbusen-Blondine Pamela Anderson selbst in Boulevard-Magazinen ständig gefallen ist – keine große Schwierigkeiten die Werbetrommel zu rühren und jedem klar zu machen, dass ein ohnehin nicht vergessener Name wieder groß da ist. Dabei wurden im Rahmen der Comeback-Tournee aber nicht nur Arenen in den Staaten, sondern auch Headliner-Positionen auf Riesenevents wie dem Sweden Rock Festival klar gemacht.
Außer Frage steht, dass das alles auf einem zünftigen Live-Album festgehalten werden muss – auf Doppel CD, versteht sich. Ebenso klar ist, was die Besucher der Mega-Shows bekommen woll(t)en: ein Best Of-Programm, das sich nur so gewaschen hat. Ich brauche euch nicht die Tracklist, die ihr ohnehin unten findet, aufzulisten. Ihr bräuchtet sie nicht einmal anzusehen, denn wenn ihr dieses Review lest, fallt ihr in die Kategorie der potenziellen Konzertbesucher von oben und wisst sowieso, welche Songs ihr hören möchtet. Womit soll man also das Konzert beginnen? Am besten doch gleich mit dem Anfang der Band. Was liegt dann näher als „Shout At The Devil“? Nichts. Natürlich muss der Gig mit „Too Fast For Love“ weitergehen. „Looks That Kill“ wollen wir genauso hören wie „Girls, Girls, Girls“. Dass „Dr. Feelgood“ einige der größten Hits birgt, wissen wir auch und wollen daher gleich neben dem Titelsong „Don’t Go Away Mad“, „Home Sweet Home“ oder „Same Ol’ Situation“ hören. Im Grunde ist damit alles gesagt. Einen perfekten Sound mit Livefeeling und – was mir persönlich besonders wichtig erscheint – deutlich hörbarem Publikum und trotzdem akustischer Brillanz bekommt ihr dazu. Irgendwelche Wünsche offen?
Jetzt ist sie wieder da, die Erinnerung an Headbanger’s Ball und die Videos aus den seligen 80ern, in denen modebewusst mit gefährlichst zu Helmen gesprayter Mähne, im kürzesten Jeans-Minirock geschürzt, mit spitzen Cowboystiefeln bewaffnet und über dem Leopardentop in ein kesses Lederjäckchen eingepackt Girls, Girls und nochmals Girls auf dem Rücksitz des Cabrios des Freundes zum Konzert der selbstverständlich besten Glam Band rauschten – dazwischen stets Interviews mit anderen Konzertbesuchern, und der auf die Frage wegen welcher Band man da sei, in die in Kamera gebrüllten Antwort, dass SLAYER und METALLICA viel cooler seien. Dann sage noch wer, die 80er hätten außer unmöglicher Mode nichts zu bieten gehabt. Ach war sie nicht schön, die gute alte Zeit…
www.motley.com
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Tracklist: 1. Shout At The Devil 2. Too Fast For Love 3. Ten Seconds To Love 4. Red Hot 5. On With Show 6. Too Young To Fall In Love 7. Looks That Kill 8. Louder Than Hell 9. Live Wire 10. Girls, Girls, Girls 11. Wild Side 12. Too Fast For Love (video) 13. Don´t Go Away Mad 14. Primal Scream 15. Glitter 16. Without You 17. Home Sweet Home 18. Dr Feelgood 19. Same Ol´ Situation 20. Sick Love Song 21. If I Die Tomorrow 22. Kickstart My Heart 23. Helter Skelter 24. Anarchy In The Uk 25. Dr Feelgood (video) Gesamtspielzeit: 104:00
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Beitrag vom 18.06.2006 Zurück
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