BEYOND TWILIGHT - The devil's hall of fame
Label: Massacre Records / NSM Records
Ein wahrlich in dieser Form fast einzigartiges Album legte dieser Tage die neue (?) Band des schwedischen Keyboarders Finn Zierler vor, die wohl ausschließlich aus skandinavischen Musikern besteht. Zierler schuf mit diesem Werk ein Konzeptalbum, das die Reise eines Menschen durch seine eigene (vergangene und zukünftige) Gedankenwelt bzw. durch seine eigenen Wahrnehmungen zum Inhalt hat. Nähere Details zur Story sind mir leider nicht bekannt, sodass ich lieber gleich auf die Musik zu sprechen komme: Äußerst progressiver, aber auch melodischer Metal wird dargeboten, der einen von der 1. Sekunde an mitreißt, und nicht so schnell wieder loslässt. Oft geradezu beklemmend, aber auch kraftvoll klingt das Material, wobei vor allem der Mann hinter dem Mikro (Jorn Lande) eine Weltklasseleistung abgeliefert hat, sodass man ihn durchaus als Stimmvirtuosen bezeichnen kann, da er mit seinem eben äußerst variablen Gesang wesentlich dazu beiträgt, dass es dem Werk nicht an dem nötigen Maß Emotionalität mangelt. Manchmal erinnerte mich seine Stimme ein wenig an jene von Bruce Dickinson, allerdings setzt Lande sein Organ so vielseitig ein, dass es schwer fällt seine Gesangsleistung mit der eines anderen Sängers zu vergleichen. Rein musikalisch gesehen existieren wohl Gemeinsamkeiten mit SAVIOUR MACHINE, aber wohl auch mit so manchen Doom-Metal-Acts, was das verbreitete Feeling, das Tempo, aber zum Teil auch die Kompositionen selbst betrifft. Was die Grundstimmung angeht, so wage ich zu behaupten, dass diese Veröffentlichung von enormen Stimmungsschwankungen lebt, was eben bedeutet, dass nicht nur Schwermut regiert, sondern auch für positiv Momente gesorgt ist. (z.B. "Shadowland", das auch ob der geradezu unglaublichen Gesangsperformance zu den besten Tracks des Albums zählt.) Ganz sicher sollte man sich für den Konsum dieser Scheibe ausreichend Zeit nehmen, da höchstwahrscheinlich überdurchschnittlich viele Hördurchgänge vonnöten sein werden, um mit dem Album wirklich vertraut zu sein, zumal beim Komponieren das Wort Anspruch groß geschrieben wurde, und die Stücke eben mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet wurden, sodass man diverse komplexe Arrangements beim 1. Hörgenuss vielleicht noch nicht richtig erfassen kann. Mit Sicherheit handelt es sich hierbei um ein Werk, das wohl aus der heurigen Veröffentlichungsflut herausstechen wird, da hier ein Tondokument kreiert wurde, dass zwar nicht gerade einfach zu konsumieren ist, aber auch unter die Haut geht. Nicht zuletzt durch teils wunderbare Melodiebögen, Ohrwurmrefrains, und auch durch oft richtig genial ausgefallene Keyboardparts von Initiator Finn Zierler persönlich.

www.beyondtwilight.dk/


6 von 7 Punkten
Hutti
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Beitrag vom 21.08.2001
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