FALL OF SERAFIM - Nex Iehovae
Label: Regain Records
MISTELTEIN - denn hinter FALL OV SERAFIM verbergen sich genau jene - waren in meinen Ohren zu keinem Zeitpunkt für musikalische Hochgenüsse bekannt, vielmehr sind sie mir als nervtötendes Keyboard-Gedudel mehr als schmerzlich in Erinnerung geblieben.
Meine Erwartungshaltung "Nex Iehovae" gegenüber kann man sich somit als zurückhaltend bis abwehrend vorstellen, umso überraschter war ich, als der erste Durchlauf vorüber war. Anno 2006 geht man versierter und ausgeglichen(er), vor allem aber klassischer an die Sache heran - das Keyboard ist zwar nach wie vor vorhanden, trifft aber den Punkt und erzielt weitgehend durchaus die gewünschten Effekte elegische Atmosphäre und Trostlosigkeit, bewusst aber nicht penetrant mit der Faust ins Gesicht, sondern fein und säuberlich mit dem Messer in den Rücken.
Gesanglich ist man zwar ansprechend - in höheren Passagen sind Vergleiche mit Dani Filth unausweichlich - jedoch schlichtweg Standard, zugegebenermaßen versteht Skorrgh aber, sowohl Abwechslung als auch gewisse Hooks mir Reiz zu präsentieren. Die Stücke selbst sind nett arrangiert, wie bereits angesprochen deutlich vom klassischen Metal inspiriert und können zahlreiche einprägsame Stellen aufweisen, die nach wenigen Durchläufen bereits im Ohr hängen bleiben. "Nex Iehovae" wirkt stellenweise auch hypnotisierend, gesamt gesehen um Längen aggressiver und druckvoller, als der komplette Backkatalog von MISTELTEIN zusammen - ob da wohl noch unaufgearbeitete Aggressionen über das Vorgehen zweier Exmitglieder herumschwirren? ;) Flott, heftig und ziemlich straight sind Begriffe, die man gut auf FALL OV SERAFIM umsetzen könnte, der hymnische Faktor kommt auch nicht zu kurz - und irgendwann wird man die Qualität der eröffnenden Stücke auch über die Dauer eines ganzen Albums halten können und nicht den Fehler machen, am Schluss doch wieder auf alte MISTELTEIN-Muster zurückzufallen.
Ein Meilenstein, DAS Album des Jahres, ein weiteres Werk, das sich im Rahmen des Genres als Messlatte für zukünftige Veröffentlichungen setzen wird, liegt hier zwar nicht vor, aber durchaus ein solider Longplayer, der wohl die Sammlung des einen oder anderen Anhängers von melodischem Black zu dessen Zufriedenheit berreichern wird.

www.fallovserafim.se


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Towards The Throne Of Tragedy
2. Purification
3. A Poisoned Blessing
4. Hope Extinguished
5. The Coming Conflict
6. Carnival Of Celestial Rape
7. Your Paradise Suffers
8. Crowned In Malice
Gesamtspielzeit: 48:32

macabre
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Beitrag vom 06.06.2006
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