CLOCKWORK ORANGE ist mit Sicherheit ein Name, der jedem geläufig sein dürfte und das obwohl man mit diesem steirischen Rohdiamanten eventuell noch nie in Berührung gekommen ist. Die Zeiten, in denen man bei diesem Titel sofort und ausschließlich an den Kultstreifen von Meisterregisseur Stanley Kubrick denkt, dürften sich aber langsam zu Ende neigen. Denn mit dem vorliegenden Machwerk meldet sich eine der größten österreichischen Alternativ-Nachwuchshoffnungen eindrucksvoll auf der Bildfläche zurück.

Mit einer gut gelungenen Mischung aus TOOL, BUSH und SOUNDGARDEN steigt man in den Ring, um es mit der internationalen Konkurrenz aufzunehmen. Durch die vielschichtige Songstrukturierung läuft die Band auch nicht Gefahr, vorhersehbar oder gar langweilig zu werden. Durch die unaufdringliche aber fortwährende Einbindung des Synthesizers gelingt es den Jungs auch geschickt immer wieder atmosphärische Elemente einzuflechten, die gewiss eine Bereicherung im Spiel darstellen. Auf einem Album, auf dem es keinen Ausfall zu verzeichnen gibt, freut es mich umso mehr, dass es mit „Quick“, auch einen absolut hervorstechenden Song gibt, der, obwohl im Midtempo gehalten, verdammt zum Mitgehen animiert und schnell im Ohr hängen bleibt. Einzig ein wirklicher Energieausbruch fehlt mir noch auf dem Teil, der sich bei einigen Passagen, die schon in die härtere Ecke tendieren gut angeboten hätte. Doch dann hätten die Jungs ja gar nichts mehr zu verbessern bis zum nächsten Mal.

Ob „Cipher Twoedged“ in der Lage ist, einen ähnlichen Status zu erreichen wie ihn der oben genannte Film von Stanley Kubrick inne hat bleibt abzuwarten. Der erste Schritt dazu ist auf jeden Fall schon getan.