Mit dieser DVD-Veröffentlichung geht wahrscheinlich nicht gerade der Traum aller REFUSED-Fans in Erfüllung, denn es beinhaltet zwar zwei Videoclips und einen Liveauftritt, aber darauf gehe ich später ein. Der Hauptteil von „Refused Are Fucking Dead“ dreht sich um das sich abzeichnende und abrupte Ende jener Band, die mit Garantie mit ihrem Album „The Shape Of Punk To Come“ nicht nur eines der besten Alben der 90er schrieb, sondern auch den Sound einer neuer Generation von Bands vorlegte.
Was in den gut 80 Minuten als Hauptfilm über den Bildschirm wabbert, sind Bildkollagen, private Aufnahmen auf Tour, Interviews mit der Band nun Jahre nach ihrem doch unrühmlichen Split und Songs während eines Liveauftrittes, bei der einmal mehr die Größe und Genialität der Schweden an den Tag tritt. In den Interviewpassagen erklären die Mitglieder wie es zur Gründung der Band, ihrem Aufstieg und Fall kam, jedoch nicht in einer faden abgedroschenen Art und Weise sondern, dank der Regiekunst von Kristofer Steen, auf stets unterhaltsamem Niveau.
Manchem Zuschauer mag ab dem ARTE-mäßigen Stil des Dokumentarfilms, vor allem was die teils anstrengende Bilderflut betrifft, ein wenig der Spaß an der DVD verloren gehen. Jedoch sei jedem REFUSED-Fan und auch Film-Fan „Refused Are Fucking Dead“ ans Herz gelegt. Zumindest was den Hauptfilm betrifft und die Videos zu „Rather Be Dead“ und dem Übersong „New Noise“.
Kommen wir nun zur einzigen jedoch leider großen Entäuschung der DVD: Der als Extra enthaltene Liveauftritt aus der „The Shape Of Punk To Come“-Era ist dank der uninspirierten Kamera und dem sehr grottigen Soundbrei nur für die REFUSED-Hardcoreanhängerschaft. Trotz dieser herben Ernüchterung kann ich für diese DVD, da es sich ja um den Film dreht und nicht um das Extra, nicht anders als „Refused Are Fucking Dead“ die Höchstpunktezahl zu geben.