Die Geschichte von NOISEBAZOOKA ist relativ schnell erzählt: Gegründet 2004 als Nebenbeschäftigung von MONOLITHs Almir, geschah zu den Anfängen nicht viel mehr als die lose Stildefinition, welche starke Anlehnungen zu ANAL CUNT und der experimentelleren Phase von BRUTAL TRUTH hatte. Nach dem Aus von MONOLITH und dem Scheitern von Almirs Nachfolgeband RHIZOMNIA wurde NOISEBAZOOKA kurzum wiederbelebt. Während sich Almir für die Gitarre und die programmierte Konserve verantwortlich zeichnet, übernahm RHIZOMNIA-Kollege und fixer Szenebestandteil Salmi die stimmliche und demzufolge auch textliche Untermalung - erstes Dokument des psychotischen Schaffens: das mir hier vorliegende 01/06-Demo. Es lässt sich sagen, dass die zwölf in aller Würze und Kürze dargebotenen Eigenkompositionen Formationen wie AGORAPHOBIC NOSEBLEED gehörig Konkurrenz machen, strukturtheoretisch zwar hektischer als beispielsweise ANAL CUNT ausgefallen sind, dafür aber auch variabler erscheinen - von der thematischen Überlegenheit brauchen wir gar nicht erst sprechen. Das zusätzlich dargebotene DEATH-No-Cover "Crystal Mountain" ist mit sehr viel Liebe und Augenzudrücken zumindest erkennbar und verdient durchaus das Prädikat eigenwillig und anders. Mit NOISEBAZOOKA verhält es sich aber schlussendlich nicht anders, als mit ähnlichen Partien - an Erfolge von NASUM oder NAPALM DEATH kann und will man gar nicht anknüpfen, ob die Genialität von BRUTAL TRUTH (deren Frühwerke mir nach wie vor um Längen besser gefallen als jene der zugedröhnten Spätphase) erreicht wird, ist fraglich und großartig unterschiedliche Rezeptionen als auf beispielsweise "Honky Reduction" werden auch bei der vertonten Dekonstruktion von NOISEBAZOOKA in der Form niemals möglich sein: Szenefanatiker werden ihnen schon bald einen Kultstatus zuschreiben (welcher aufgrund der Gewichtigkeit von Österreich in globaler Sicht natürlich niemals sonderliche Ausmaße erreichen wird), Menschen mit empfindlichen Ohren und Hang zu lieblichen Klägen werden nicht einmal in Versuchung kommen, mit angsterweiterten Augen das Treiben von Almir und Salmi zu verfolgen - und ich persönlich attestiere der Band einen reizvollen Charakter, wobei ich doch nach wie vor Drummer aus Fleisch und Blut präferiere.
www.noisebazooka.com
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Tracklist: 1. Half Informed 2. Five Levels 3. The Mechanic Of Love 4. Instructions Manual For Everyday Life 5. People To Melt 6. Your Third Eye 7. Cubistic Worldview 8. Green Room 9. A Marcusean In Structuralist Clothing 10. Xenon Lamp 11. Nothing But A Dot 12. Birth Sells 13. Crystal Mountain [no(ise) Cover Of Death] Gesamtspielzeit: 16:35
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Beitrag vom 30.05.2006 Zurück
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