Es ist ja kein Geheimnis, dass sich viele südamerikanische Bands dem eher unbarmherzigen und rauen Schwarzmetall verschrieben haben. So auch ANIMUS MORTIS aus Chile, die auf vorliegendem Silberling ihre Demosongs (Tracks 3-6), wie auch Stücke (Tracks 1 und 2) die bislang nur auf einer Split erhältlich waren, veröffentlichen. Laut Labelinfo soll dieser Release auch als Demo angesehen werden, das dem Zwecke dienen soll den Bekanntheitsgrad der Band ein wenig zu erhöhen.

Mehr zu erwarten wäre auch unverschämt. Denn alleine der Sound der ersten beiden Stücke richtet jeglichen Hörgenuss zugrunde und lässt nur schemenhaft erahnen, was sich auf musikalischer Ebene abspielt. Versteht mich bitte nicht falsch. Es muss kein steriler OP-Sound sein, der eventuelle spielerische Mängel mit Elektronik ausgleicht, doch gerade bei den ersten beiden Stücken ertönt ein Soundgebräu, mit dem die Band nicht unbedingt auf positive Art von sich hören machen lässt. Das folgende eintönige Instrumental weckt ebenfalls keinerlei Emotionen bei mir und hätte, wenn schon es schon unbedingt sein muss, als Intro verwendet werden sollen. Danach bessert sich die Lage jedoch schlagartig. Der Sound wird annehmbar, die Instrumente können problemlos unterschieden und herausgehört werden und auch die Songstrukturen wirken schlüssiger. Angetrieben von einem rasanten Schlagzeugspiel keift sich Shouter Sidragath endlich durch eine kalte und misanthropische Klangwelt, die zwar nichts Neues zu bieten hat, jedoch für alle Freunde der primitiven Klänge interessant sein dürfte. Leider ist nach 2 guten Songs auch schon wieder Schluss und ein ebenfalls überflüssiges Outro beendet den ereignisreichen Kurztrip nach Chile.

Sollten sich die Sound- und Songqualität beim nächsten „wirklichen“ Release an den Tracks 4 und 5 orientieren, könnte der Name ANIMUS MORTIS für die Minimalisten unter euch interessant werden. Hält man jedoch am Aufbau der ersten beiden Stücke fest, kann man sich auch einen Presslufthammer ins Wohnzimmer stellen.