2002 wurde ich mit einem absolut brachialen Nachmittagsauftritt beim Two Days A Week- Festival in Wiesen auf diese Kapelle aufmerksam. Damals noch mit ihrem Debütalbum „Ideas Above Our Station“ unterwegs, gibt es nun nach dem eher durchwachsenen „Shatterproof Is Not A Challenge“ das dritte Album „Kill Your Own“.

Ihr Herkunftland England schimmert bei den britpopigen Melodien durch. Durch die bratenden Gitarren ordne ich sie jedoch eher dem amerikanischen Alternative Rock a la FOO FIGHTERS zu. Beachtenswert ist die wandlungsfähige Stimme von Sänger Colin Doran, mal brachial („Broken Hands“, „A Better Way“), mal balladesk („The Chance“, „ This Mess“). „The Perfect Gift“, „Feed The Fire“ und “Destroy” haben das grösste Potenzial und durchaus Clubhitcharakter, solide Rockmusik mit Charttauglichkeit. Das hier ist lauter und dreckiger Britrock in seiner Urform.

Es ist schon grotesk:
Glaubt man anfangs noch stellenweise eine monotone Verschachtelung und Aneinanderreihung von Gitarrenparts zu hören, formt sich diese Platte nach einer Weile zu einem homogenem Ganzen, genauer gesagt zu einer Hammerplatte. HUNDRED REASONS sind dem pubertären und aufgesetztem Sound ihrer letzten Platte entflohen und quasi erwachsen geworden. Hier klingt nichts gekünstelt, nichts unglaubwürdig. Jeder, der gerne Rockmusik hört, darf an dieser Platte nicht vorbeigehen. Man kann an dieser Stelle nur über Columbia Records lachen. Wie kann man so eine Band nur droppen? Wir werden es nie erfahren. Was solls, ihr neues Label V2 wird’s freuen. Thumbs up, ganz grosses Kino, echt!

P.S. Und abermals schickt mich das gewaltige Schlussstück „Breathe Again“ zurück zum Anfang der Platte. Und los geht’s…