OSIAN - The Slow Fade Of Loving Things
Label: X-treme Rising Records
Ich bin so frei, von mir selbst zu behaupten, dass ich Nu Metal nicht kategorisch ablehne - zugegeben, mittlerweile ist jene Kategorisierung ebenso zu einem lästigen, ausgelutschten Modewort verkommen, wie der ach so moderne Metalcore (Anhänger des einen oder anderen Genres mögen mich jetzt bitte nicht für jenen Quasivergleich steinigen), als auch ein Großteil der darin vertretenen Partien nicht mehr als aufgewärmtes, pseudoinnovatives Popgedudel von sich zu geben wissen, aber: Ausnahmen gibt es überall.

Das aus Süditalien stammende Quartett OSIAN - oder, wie man sich auch gerne zu schreiben pflegt: OSSIAN - setzt sich gekonnt ... zwischen beide Stühle. Zwar hat man durchaus ein akzeptables Energielevel vorzuweisen, und auch die Produktion des zweiten Longplayers verfügt ausreichend Druck, um bereits etablierten Genrekollegen Paroli zu bieten - jedoch so richtig zünden will "The Slow Fade Of Loving Things" nur an einigen wenigen Stellen. Zum einen liegt dies an den zu vorhersehbaren, zu typischen Songstrukturen und am Aufbau generell, zum anderen auch daran, dass in den melodiösen Parts jene Energie abhanden kommt, welche die brachialeren Momente durchaus auszuzeichnen weiß. Denn zeigt man sich von der harten, kompromisslosen Seite, so verzeiht man gerne mangelnde Abwechslung, Hauptsache, "es drückt ordentlich", wie man so schön sagt - wenn aber die zudem relativ uninspiriert gesetzten Elektro- und Melodikparts an FEAR FACTORY ohne Eier erinnern, so ist man doch ordentlich weit abgeschlagen vom Ziel aufgekommen...

Das Fehlen von Überraschungsmomenten könnte man ja noch verzeihen, jedoch ein Kopieren seiner selbst, ein durch Abwesenheit glänzender Faktor namens Innovativität, ruft bei mir trotz stellenweisem Druck nicht mehr als ein gelegentliches Nicken hervor. Ein zumindest klein wenig unkonventionelleres Agieren würde den Italienern zweifelsohne nicht schlecht stehen - denn technisch beherrschen sie ihr Handwerk (soweit man das bei jenen Nu-typischen Akkorden sagen kann) durchaus.

www.ossian.it/


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Place Of Strawberries
2. In Vitriol
3. The Slow Fade Of Loving Things
4. Incorporeal
5. By Your Own Hand
6. Penicellin
7. Oleander
8. Noir
9. A Cold July
10. Terrorbeats
11. Blue Wool Fields
Gesamtspielzeit: 44:23

macabre
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Beitrag vom 26.04.2006
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