KIMERA aus Niederösterreich frönen dem Nu-Metal - so weit so schlecht möchte man/Frau da denken. Aber die Jungs machen die Sache wirklich gut und sind auch sehr abwechslungsreich und eigenständig, also keine Spur von schnöder Langeweile wie in dem Genre zu vermuten wäre.
Die Band spielt sich souverän durch 13 Songs, in denen es an interessanten Melodien nicht mangelt. Trotz diversester Breaks, Takt- und Tempowechsel eine runde und catchy Sache, mit Höhepunkten wie "Fire", "My Fault" oder "Wasted". "Show Off" erinnert, auch dank einer Mischung aus Balkan- und Ska-Elementen, sehr an SYSTEM OF A DOWN.
Aber auch ruhigeres mit Klavier packt die Band in die 50 Minuten von "Tightrope".
Leider gibt es bei KIMERA trotz dieser Vorzüge ein großes Aber: der Sänger. Über weite Strecken des cleanen Gesangs singt er einfach falsch. Punkt. Da gibt es keine Diskussion um verschiedene Geschmäcker, das tut teilweise einfach nur weh im Ohr (wer sich überzeugen will spielt "Wilshire Blvd." oder "Fire" an). Besser wird die Sache naturgemäß bei den Teilen wo er mehr ins Geshoute verfällt. Das ist einfach wirklich schade - denn der Rest der Band macht seine Sache verdammt gut, was sehr oft aber durch die Gesangsperformance überdeckt wird. Völlig unzurecht verliert man/Frau da die Geduld. Also entweder KIMERA verpassen ihrem Dattel eine Gesangsausbildung oder sie schauen sich nach Ersatz um, der idealerweise nicht nur richtig singt sondern auch die Stimme halten kann. Wenn dann noch eine ordentliche Produktion aufzutreiben wäre kann das nur noch ein Erfolg werden.