Kindheitstraumata brechen auf: Nie werde ich es vergessen, wie meine böse Italienischlehrerin mich armes Volkschulkind wie einen Idioten eine halbe Ewigkeit exponiert an der Tafel behielt, weil ich „acqua“ ohne c geschrieben hatte – eine kleine Todsünde in der italienischen Sprache.

Schuld sind AQUEFRIGIDE (zu Deutsch in etwa: kalte Wasser): Warum dürfen die das "c" weglassen? Nun ja, nach dem, was AQUEFRIGIDE auf „Un Caso isolato“ vorlegen, kratzen sie sich generell kein bisschen was wegen Regeln und Konventionen - was da aus den Boxen schallt, verdient das Prädikat „absurd“.

Erinnert das seltsame Coverartwork noch irgendwie an die MARILYN MANSON-Schiene, geht die „Musik“ von AQUEFRIGIDE mit Industrial-Anleihen, Post-Rock mit unangenehm fröhlichen Gummizellen-Hopsrhythmen und gelegentlichen Grind-Lärm-Ausbrüchen weit darüber hinaus. Schwer zu beschreiben, noch schwerer anzuhören. AQUEFRIGIDE haben ein Faible für ulkige Symbolik und idiotische Reime („Testa infesta“); besungen werden unter anderem „Mefisto Hobbit“ und „Freddo Mercurio“.

Tja... irgendwie witzig, irgendwie auch sehr anstrengend. Professionell gemacht auf jeden Fall, zudem auch erfrischend außergewöhnlich. Wer laufend auf der Suche nach totalen Freaks ist, der kann AQUEFRIGIDE ein Ohr leihen.