LINGUA - The Smell Of A Life That Could Have Been
Label: Rebel Monster
Nur einmal möchte ich eine grottenschlechte Promo aus Skandinavien in Händen halten, es kann doch nicht sein, dass der Nachwuchs in Schweden, Dänemark und Norwegen den guten Sound gepachtet hat.
Aber mit LINGUA bestätigt sich die nordische Qualität einmal mehr. Noch nicht einmal ansatzweise was von der schwedischen Band gehört und dann so ein Monster an Album. Auf ihrer auf's notwendigste reduzierten Homepage machen sie ihren Standpunkt klar: interessieren soll die Musik an LINGUA und sonst nichts anderes. Und sie haben es auch wahrlich nicht notwendig, dass sie ihr Können hinter einem Image verstecken müssen.
Progig, epenhaft und ausladend gestalten die Schweden ihre rockigen Songs, die teilweise völlig ungeniert und völlig zurecht in der Nu-Metal Ecke wildern - damit beweisen sie, dass aus diesem Genre bei einigem Geschick doch noch einiges rauszuholen wäre.
Der Sound von LINGUA beansprucht in seiner Breite jede Menge Raum - vor allem in den kleine Zwischentönen schimmert jede Menge Verspieltheit à la TOOL durch. Darunter leidet aber keineswegs die Eingängigkeit wie bei letzteren. "You Wonder Why You Still Wonder Why" fährt schon beim ersten Durchgang derart ein, dass man/Frau sich sofort beim lauten Mitgrölen/-singen erwischt.
Teils üben sich LINGUA auch in großartiger Laut/Leise-Dynamik und schlagen oft aus dem Nichts mit überraschender Brutalität zu (in diesem Falle zu empfehlen: "Aftermath"). Überraschend härter wird das Album zwischendurch in der zweiten Hälfte, teilweise mit Anleihen im Hardcore und Screamo.
Einzig nervend ist die teilweise spröde Stimme des Sängers, dafür passt dann aber der häufig eingesetzte Hall-Effekt recht gut.
Kurz und gut: "The Smell Of A Life That Could Have Been" schreit trotz sperrigem Titel einfach nach Dauerbeschallung.

www.lingua.nu


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. May Crayons Guide The Sheep
2. You Wonder Why You Still Wonder Why
3. Out Of Faces
4. Control Yourself
5. Constant State Of Puttra
6. Aftermath
7. No Footing
8. I Have No Human Me
9. Transparent Barriers
Gesamtspielzeit: 44:02

Doris
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Beitrag vom 14.04.2006
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