SCOFF - Reverse Universe
Label: Daredevil Records
„Vollkommen klar auch, warum C.O.C. James Hetfields aktuelle Lieblingsband sind und er sie unbedingt als Toursupport haben wollte. Niemand lehnt sich außer METALLICA so cool in den Wind wie die vier Südstaaten-Rocker. Eigentlich dürfte man „Wiseblood“ nur auf dem Motorrad oder beim Autofahren mit offenem Fenster hören. In geschlossenen Räumen sollten zumindest Bier- und Schweißgeruch in der Luft hängen.“(Zitat Markus Kavka, Metal Hammer 10/1996).
Hä? Was will der Kronos uns damit sagen?

Markus Kavka und SCOFF-Drummer Malte haben einiges gemeinsam: beide kommen aus unserem Lieblingsnachbarland, haben mal Reviews für Metal Magazine (Metal Hammer beziehungsweise earshot) geschrieben, teilen sich zur Zeit den Arbeitsgeber und stehen auf Bands wie die oben angesprochenen CORROSION OF CONFORMITY oder KYUSS, sprich Stonerrock. Was Malte vor Markus auszeichnet, ist, dass er nicht nur über Musik redet und schreibt sondern auch welche macht, sogar ganz gute.
SCOFF lehnen sich ähnlich lässig in den Wind wie C.O.C. oder KYUSS, klingen dabei aber auch noch nach einem ganzen Haufen anderer Bands und – was schwieriger und deswegen umso bewundernswerter ist… überhaupt in den relativ eng gesteckten Grenzen des Genres, von dem wir hier reden – nach sich selber.
Das Trio, das neben Malte aus Zacki an Gitarre und Gesang sowie Michi am Bass besteht, liefert Schottergrubenrock (Wüsten gibt es in Deutschland ja keine), der allerersten Güteklasse, vom Sound der Produktion her an C.O.C.s „Blind“ oder DOWNs Debütalbum erinnernd, vom Songwriting her ganz klar nicht nur an BLACK SABBATH orientiert und von der Qualität her definitiv in einer Spielklasse mit NEBULA, ATOMIC BITCHWAX, FU MANCHU und wie sie alle heißen.
Natürlich steht die Gitarre im Vordergrund, aber hier werden nicht nur fette Riffs mit psychedlisch/alternative-angehauchten Melodiespielereien kombiniert, sondern auch Basslinien erfunden, die Scott Reeder neidig machen würden und Refrains geschrieben, die eigentlich großen Labels ein gefundenes Fressen bieten sollten. Um sich selbst zu überzeugen, bitte ich den Leser einmal in die Songs „Nathan’s Poem“ (meiner Meinung die prädestinierte Hitsingle des Albums) und „Something Strips The Silence“ (mein Favorit weil wie eine Fortsetzung von „Seven Days“ auf C.O.C.s „Deliverance“ klingend) reinzuhören, möchte aber auch anmerken, dass man nicht nur an diesen regelrecht hängenbleiben kann.

So gesehen könnte man Kavkas Review stehen lassen, statt C.O.C SCOFF einfügen und hoffen, dass das mit dem Support METALLICAs bald hinhaut. Wir sind aber auch schon glücklich, wenn uns SCOFF im Alleingang wieder einmal live beehren.

www.scoff.de


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Sickstill
3. Mudman
4. Luna
5. Avaron´s Crate
6. Stone Breed
7. Nemesis
8. Atacama
9. Pororroca
10. Sold Me A Mirage
11. Dirty Grind
12. Some Say
13. Take A Deep Breath
14. Nathan´s Poem
15. Something Strips The Silence
Gesamtspielzeit: 54:53

Kronos
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Beitrag vom 05.04.2006
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