Oha, Melodic Death aus Tiroler Landen! Und dazu noch sehr fähig gemacht – man möchte kaum glauben, dass „Fragmentary Reality“ das Debut der AVENGING ANGELS darstellt, auch wenn die Kapelle immerhin seit 2000 aktiv ist und in dieser Zeit ein Demo und ein paar Sampler-Veröffentlichungen zustande gebracht hat. Na, um so besser – auch und gerade deshalb, weil Melodic Death in der heimischen Szene bisher doch eher unterrepräsentiert war.

Die AVENGING ANGELS geben IN FLAMES, KREATOR, KILLSWITCH ENGAGE und EDGE OF SANITY als Haupteinflüsse an, und ich behaupte mal, dass sie diesen Bands gekonnt und ohne billigen Plagiarismus nacheifern: Weder sind die ruhigeren, melodischen Einsprengsel (trotz gelegentlicher cleaner Stimme) unnötig kitschig, noch die thrashigen, sympathisch klassischen Riffs zu abgedroschen – auch wenn es bei einem Debut-Album wohl noch zu früh ist, von herausragender Eigenständigkeit zu sprechen, möchte ich meinen: Die AVENGING ANGELS sind auf dem besten Weg, ihre Nische zu finden!

Die technischen Fähigkeiten sind respektabel, und die Produktion glänzt mit Klarheit und Druck. Schön auch der Einsatz von zwei Stimmen, die die Tonlagen von Scream bis Growls abdecken und zum allgemein guten Maß an Abwechslungsreichtum Erhebliches beitragen. Sehr gelungen!