ORPLID sind eine deutschsprachige Neofolk-Band, die mit „Sterbender Satyr“ ihr drittes Album vorlegt. Uwe Nolte und Frank Machau, die kreativen Köpfe hinter ORPLID, hatten zuvor in der Metal-Band RÜCKGRAT gespielt, bevor sie sich mit ORPLID der folkloristischen Musik zuwandten.
Möglicherweise ist es durch den ähnlichen musikalischen Background der Bands bedingt, dass ich beim Anhören von „Sterbender Satyr“ ab und zu an das Abschiedswerk von EMPYRIUM - „Weiland“ - denken muss. Das ist besonders auf den theatralischen Männergesang bezogen, da ORPLID auf dieser Veröffentlichung nicht nur puren Neofolk spielen, sondern durch den Einsatz von Elektronik auch etwas in die Dark Wave-Richtung tendieren, was EMPYRIUM auf „Weiland“ ja nicht taten. Tatsache ist aber, dass die Atmosphäre der beiden Alben einander ähnelt, beides sind unheimlich intensive, emotionale Werke voller Naturverbundenheit. Eine wichtige Rolle im Gesamtkunstwerk von ORPLID spielen die Texte, die abgesehen von „Die Seherin“ alle aus der Feder von Uwe Nolte stammen. „Die Seherin“ ist eine Vertonung eines Gedichts von Oda Schaefer, welches sich durch den sehr ausdrucksstarken Gesang der Leipziger Sängerin Sandra Fink ziemlich von den übrigen Stücken abhebt. Als weitere Anspieltipps seien „Der Letzte Ikaride“ und „Amils Abendgebet“ genannt

„Sterbender Satyr“ kann mich auch nach oftmaligen Hördurchläufen jedes Mal aufs Neue fesseln und steht solchen Akustikmeisterwerken wie „Weiland“ von EMPYRIUM und „Kveldssanger“ von ULVER in keiner Weise nach.