FRAGMENTS OF UNBECOMING - Sterling Black Icon
Label: Metal Blade Records
Ursprünglich nur als Nebenprojekt der beiden Gitarristen Sascha Ehrich (Ex-MORTIFIED) und Stefan Weimar (VENERAL DISEASE) gedacht, entwickelte sich FRAGMENTS OF UNBECOMING schnell für beide zu einer ernsten Sache - und im Rahmen der Fachpresse ein gern gesehener (respektive gehörter) Gast. Gehört wurden die Deutschen nicht nur vom breiten Publikum des Rock Hard Magazines, welches die Band auf ihrem "Unerhört"-Sampler präsentierte, sondern auch im Hause Metal Blade, welche sich auch für den Vorgänger "Skywards" verantwortlich zeichneten. Bereits jener fuhr bei namhaften Magazinen Topbewertungen ein - und ich denke, ich agiere nicht zu vorschnell, wenn ich "Sterling Black Icon" einen Quantensprung an Qualität und Kreativät zuschreibe, explosivster Misch par excellence!
Mit "Sterling Black Icon" wird nun Teil drei - "Black But Shining" - einer sich fortsetzenden Saga via Metal Blade veröffentlicht und wer nach den letzten Outputs von beispielsweise IN FLAMES bereits von einer wenn nicht sterbenden, so doch stagnierenden "typisch schwedischen" Szene sprach, könnte hiermit vielleicht eines besseren belehrt werden. Waschecht, melodisch, aber dennoch aggressiv, abwechslungsreich und eingängig sind wohl die treffendsten Adjektive, um den aktuellen Output des deutschen Quintetts zu beschreiben. Gemächlich eingestimmt mit dem zaghaften Intro "Cermine Preface" wird der geneigte Hörer in eine Welt entführt, die sich seit DARK TRANQUILITY's "Gallery" niemals majestätisch-erhabener offenbarte, seit IN FLAMES' "Colony" selten mit vielschichtigeren, abwechlungsreicheren, oftmals dezent aber stets gelungen platzierten Arrangements aufwarten konnte. Hier herrschen Melodiebögen vor, die mit spielerischer Leichtigkeit zwischen brachial-preschend und umschmeichelnd-melodisch tänzeln, filigrane Gitarrenarbeit trifft auf ein solides, äußerst wuchtiges Fundament der Rhythmusfraktion - und nicht zu schweigen von einem Sängerduo (Anetzberger / Weimar), welches in seiner Gesamtheit all jenes abdeckt, was Anhänger des ursprünglichsten Göteborg-Produkts seit Jahren vermissen: ein breites stimmliches Spektrum - von GRAVE bis HYPOCRISY, von IN FLAMES und DARK TRANQUILITY bis GATES OF ISHTAR und retour ist hier alles vertreten-, originelle Ideen und fantastische, eingängige Hooks.
Technisch verspielt, abwechslungsreich und äußerst vielschichtig geben sich die einzelnen Stücke die Klinke in die Hand, wirken trotz ihrer Eigenständigkeit wie aus einem Guss, ohne dass vorschnell Pulver verschossen wurde und alsbald Langeweile Einzug erhält. Zum exakt richtigen Zeitpunkt wird das Tempo gedrosselt, ebenso passend wird selbiges wieder abrupt in die Höhe katapultiert - und in höchsten Höhen liefern sich Eingängigkeit und Melodie, Aggression und Wucht einen nicht enden wollenden Endkampf...
Ob nun FLESHCRAWL oder FRAGMENTS OF UNBECOMING die schwedischeren Deutschen sind, sei mal dahin gestellt - beide schaffen es jedoch gleichwertig, nostalgische Momente zu kreieren, ohne zu stark von den (dennoch offensichtlichen) Vorbildern abzukupfern.
Auch soundtechnisch weiß "Sterling Black Icon" zu gefallen - auch wenn das Schlagzeug wie bei einigen GASTES OF ISHTAR-Produktionen etwas in den Vordergrund gerückt wurde, wirkt das Arrangement dennoch harmonisch aufeinander abgestimmt, erzeugt gleichwertig Druck und Tiefe, sodass den starken musikalischen Kreationen nichts an Qualität genommen wird.

www.fragmentsofunbecoming.com/


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Carmine Preface
2. Sterling Black Icon
3. Weave Their Barren Path
4. Dear Floating Water
5. Breathe In The Black To See
6. Ride For A Fall
7. A Faint Illumination
8. Live For This Moment, Stay Tilthe End
9. Scythe Of Scarecrow
10. Onward To The Finger Of God
11. Stand The Tempest
12. Chambre Noire
Gesamtspielzeit: 50:32

macabre
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Beitrag vom 29.03.2006
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