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DRYROT - God(s)eyze
Label: Eigenproduktion |
Eine Überraschung im positiven Sinn stellt die neue Scheibe der Bayern von DRYROT dar. Seit 1990 treibt das Quintett im Untergrund schon sein Unwesen und hätte sich spätestens jetzt mit „God(s)Eyze“ einen Platz an der Sonne verdient.
Nach den musikalischen Vorbildern braucht man nicht lange suchen, denn Größen wie MACHINE HEAD, SEPULTURA oder KORN haben mit ihrer Handschrift deutliche Spuren hinterlassen. Doch das ist aus zweierlei Gründen nicht wirklich als Kritik zu sehen: Denn einerseits ist es sicher kein Nachteil, wenn man mit einer oder allen vorher genannten Bands in Verbindung gebracht wird und andererseits sind DRYROT kein Klon derselben, sondern integrieren bloß gewisse Einflüsse in ihr Spiel. Die Deutschen gehen auf ihrem Album auch viel zu abwechslungsreich vor, sodass man sie auf keinen alleinigen Bezugspunkt festnageln könnte. Gerade der variable Gesang von Volker Schmidt, der sich auch an klare Passagen heranwagt, trägt viel zum interessanten Gesamtbild bei. Songs wie der grandiose nach vor preschende Opener „What Do You Live For“, das stampfende „No Fist – No Foes“, oder der Nackenbrecher „Drowned“ sprechen eine eindeutige Sprache und sollten unbedingt einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Den vorher noch lobenswert erwähnten cleanen Gesangspassagen haftet - wenn man das Album als Ganzes nimmt - leider auch ein kleiner Makel an, denn bei genau jenen Stellen geht eine Menge Aggression verloren, die DRYROT vorher mühevoll aufgebaut haben.
Nichts desto trotz ist „God(s)Eyze“, dank einer druckvollen und relativ fetten Produktion ein heftiger Schlag in die Magengegend, der dauerhafte Spuren hinterlassen wird. Für Freunde der zum Vergleich genannten Bands wird somit nichts an einem Kauf vorbeiführen.
www.dryrot.de
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Beitrag vom 29.03.2006 Zurück
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