Zwischenmenschliche Beziehungen, wahrscheinlich das populärste Thema in der Musik. Auch Martie Peter weiß von Liebe & Co. ein - beziehungsweise so einige - Liedchen zu singen: Er stellt auf seinem Debüt fest, dass das Herz ein leerer Raum und Kuschelrock tatsächlich auch rockig sein kann.

Man stelle sich vor, Bryan Adams, Schmuserocker vom Dienst, entdecke die Freude an krachenden Stromgitarren - Songs wie "The Best Inside" und "Riot On The 5th Floor" könnten das Ergebnis sein. Peters rauchiges Organ erinnert an den genannten Adams, was ihn von diesem unterscheidet, ist, dass er jene angesprochene Freude an das Saitengedresche längst für sich entdeckt hat. Leider nicht auf Albumlänge. Die Hälfte der Platte ist zwar radiotauglich und macht sich sicherlich auch gut in den CD-Playern von pickelgesichtigen 14-jährigen Mädchen, denen die BACKSTREET BOYS zu weich geworden sind. Nicht unschmalzig, trotzdem sind sie durch angesprochene Ecken und Kanten nicht ganz uninteressant. Die andere Hälfte wartet mit kiloweise Schmalz auf, der - angetrieben durch Streicher und Klavier - sich langsam aber unaufhaltsam durch die Boxen drückt und schnell zum Weghören animiert.

Martie Peter hat ein paar gefällige Nummern auf seinem Album, im Grunde genommen ausschließlich die, in denen es härter zugeht. Pop natürlich, aber kantiger. Leider gibt's auch eine Menge Radiorock für Hausfrauen zu hören, der mit ekelhaftem rosa Plüsch überzogen zu sein scheint. Zumindest taucht dieses Bild bei "Number 1" und vergleichbaren Titeln unweigerlich im Kopf auf. Das nächste mal weniger Plüsch und mehr Leder, bitte.